Karl-Henning Seemann:
Denkmal für Graf Adolf IV. von Schauenburg

Karl-Henning Seemann: Graf Adolf IV. von Schauenburg, (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen)

Daten zum Werk

Karl-Henning Seemann: Denkmal für Graf Adolf IV. von Schauenburg
(2005, Bronze, Höhe ca. 3,6 m)
Kieler Kloster, Falckstraße 9, 24103 Kiel (Altstadt)

Routenplaner: 54.32396, 10.13952


Beschreibung

Das ehemalige Franziskanerkloster im Herzen der Altstadt, heute nur noch teilweise erhalten, ist der wichtigste Zeuge der Stadtgründung im 13. Jahrhundert. Graf Adolf IV. von Schauenburg (1205–1262) kämpft ursprünglich als Ritter in mehreren Schlachten gegen den dänischen König Waldemar II. und erobert die Grafschaft Holstein zurück, die sein Vater verloren hat. Später wendet er sich dem Glauben zu und stiftet der von ihm gegründeten Stadt Kiel das Kloster, in dem er selbst bis zu seinem Tod als Mönch lebt. Sein Grabstein mit gotischer Inschrift ist bis heute erhalten. Das Kloster wird 1530 aufgehoben und erlebt seitdem eine wechselvolle Geschichte. Nach den Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wird es notdürftig instandgesetzt. Erst in den 1990er Jahren finden umfangreiche Restaurierungsarbeiten statt, um das älteste Gebäude der Stadt wieder mit Leben zu füllen. Im Auftrag der Bürgerstiftung und des Kieler Klostervereins gestaltet der Bildhauer Karl-Henning Seemann als „Denkstätte“ drei Skulpturen für die Außenanlage, von denen die größte an den Stadtgründer erinnert. Die Bronzeplastik verdichtet beide Attribute des Grafen – die frühere weltliche und die spätere geistliche Seite – zeitgleich in einer Figur: Während er die Ritterrüstung ablegt, streift er sich zugleich die schlichte Mönchskutte über. 

Person

Karl-Henning Seemann
Karl-Henning Seemann wurde am 13. März 1934 in Wismar geboren. 1953–55 studierte er an der Hochschule für Bildende und Angewandte Künste Berlin-Weißensee und 1955–59 an der Hochschule für Bildende Künste Berlin-Charlottenburg bei Bernhard Heiliger. 1959 schloss sich ein Kunsterzieherexamen an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart an. 1961–65 war er Assistent am Lehrstuhl für Modellieren und Aktzeichnen an der TH Braunschweig bei Jürgen Weber. 1974 bis 1997 war er Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Die Identität der Perspektive spielt in seinen Arbeiten eine wesentliche Rolle. Dabei sollen die Skulpturen die Spannung zur Architektur als auch die Landschaft um sie herum mit einbinden und diese Wirkung und Entfernung soll auch noch in der Nähe erlebbar und spürbar bleiben. Er lebte und arbeitete in Löchgau in Baden-Württemberg. Dort starb er am 14. Januar 2023.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Galerie

(Bilder anklicken für Großansicht)