Waldemar Otto:
Der Gehenkte

Waldemar Otto: Der Gehenkte, (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen)

Daten zum Werk

Waldemar Otto: Der Gehenkte (1993, Bronze, Höhe 200 cm)
Oberlandesgericht Schleswig-Holstein, Gottorfstraße 2 24837 Schleswig

Routenplaner: 54.50822, 9.54145


Beschreibung

Erschütternd und anklagend wirkt der nackte und geschundene Körper vor dem Oberlandesgericht, der 48 Jahre nach Ende der nationalsozialistischen Herrschaft als Mahnmal für die Opfer der Justiz aufgestellt wurde. Der Standort vor dem Gerichtsgebäude ist ein Bekenntnis zur Mitschuld der Justiz am Unrecht des Staates. Die als Torso ausgebildete Figur zeigt keine individuellen Gesichtszüge und hängt schwer an seinem imaginären Strick.

Person

Waldemar Otto
Waldemar Otto wurde am 30. März 1929 in Petrikau/Polen geboren. 1948 begann er an der Berliner Hochschule für bildende Künste ein Studium der Bildhauerei. 1952–1954 war er Meisterschüler bei Alexander Gonda. Nach einem Studienjahr in Florenz, ermöglicht durch ein Stipendium des DAAD, begann er 1955 seine freischaffende Tätigkeit in Berlin. International wurde er durch verschiedene Auszeichnungen, Arbeitsaufenthalte und Einzel-Ausstellungen in Deutschland aber auch u.a. in Österreich, Niederlande, Russland, Irland, Chile und den USA bekannt. 1957 erhielt er den Preis der Großen Berliner Kunstausstellung und 1960 der Berliner Kunstpreis Junge Generation. 1973-1994 übernahm er eine Professur an der Hochschule für Künste in Bremen. Seine figürlichen Menschenbilder aus Holz, aber vor allem aus Granit, Bronze und Steinguss sind häufig auch als Mensch-Wand-Figuren realisiert. Viele der Arbeiten im öffentlichen Raum befinden sich Bremen, Worpswede, Hamburg, Lübeck und Schleswig sowie in verschiedenen deutschen Städten. 1981 war er Ehrengast in der Villa Massimo in Rom und erhielt 2000 den Prix Florence Gold in Monaco. Er lebte und arbeitete im Künstlerdorf Worpswede. Waldemar Otto starb am 8. Mai 2020 in Worpswede.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Galerie

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