B. Lothar Frieling:
Diabolus Carus

B. Lothar Frieling: Diabolus Carus, (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen)

Daten zum Werk

B. Lothar Frieling: Diabolus Carus (2006, Bronze)
Roter Haubarg, Sand 5, 25889 Witzwort

Routenplaner: 54.42488, 8.967


Beschreibung

Der Rote Haubarg ist der berühmteste der mächtigen Bauernhäuser, von denen heute noch 45 in Schleswig-Holstein existieren. Ursprünglich hatte das weiß verputzte Gebäude einen Vorbau mit rotem Ziegeldach, welches namengebend war. Um den Haubarg rankt sich eine Legende: Früher soll an dieser Stelle eine armselige Bauernhütte gestanden haben, dessen Bauer sich in die Tochter des reichen Schmieds verliebte. Da der Schmied seine Tochter dem armen Bauern nicht versprechen wollte, ging jener einen Pakt mit dem Teufel ein. Der Teufel sollte ihm vor dem ersten Hahnenschrei ein stattliches Haus mit 100 Fenstern errichten und würde als Gegenleistung des Bauern Seele erhalten. Der Teufel baute in Windeseile den Haubarg. Voller Angst um seine Seele flüchtete der Bauer zur Geliebten und deren Mutter. Die Mutter schnappte sich den Hahn und schüttelte ihn, bis er krähte. So rettete sie gerade noch rechtzeitig die Seele des Bauern, da der Teufel zu diesem Zeitpunkt gerade das 99. Fenster einsetzte. Die Skulptur des Teufels vor dem Roten Haubarg erinnert an diese Legende.

Person

B. Lothar Frieling
B. Lothar Frieling (eigentlich Bernhard Lothar Frieling Marquardsen) wurde am 21. Oktober 1945 in Westfalen geboren. In jungen Jahren fuhr er zur See, „bereiste die Welt“ und studierte in Aarhus/Dänemark. 1978/1979 kam er nach Schleswig-Holstein und wohnte seit 1987 in Reimersbude. Der spätere Bildhauer, Maler und Zeichner war seit 1969 als freischaffender Künstler tätig. Bekannt wurde der für seine teils witzigen, hintersinnigen und häufig kritischen Kunstaktionen bekannte Künstler u.a. 1986 durch seine Kunstaktion in Schleswig-Holstein „Die Würfel sind gefallen“. Seit 1989 hatte er 18 Arbeiten im öffentlichen Raum von Schleswig-Holstein u.a. in Form eines Kulturfades Nordstrand über Husum und auf ganz Eiderstedt platziert. Er nannte diese speziell ausgesuchten Plätze seine „Duftmarken“, um hiermit seinem Wunsch Ausdruck zu verleihen, Sehgewohnheiten im Zusammenspiel seiner Kunstwerke und des gewählten Ortes kritisch zu hinterfragen. B. Lothar Frieling lebte und arbeitete zuletzt in Lohe-Rickelshof bei Heide (Dithmarschen), wo er am 7. Oktober 2016 verstarb.

Galerie

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