Erich Hauser:
Kiel-Säule

Erich Hauser: Kiel Säule, (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen)

Daten zum Werk

Erich Hauser: Kiel-Säule (1971, Edelstahl, Höhe ca. 9,0 m)
Kleiner Kiel / Opernhaus, Rathausstraße, 24103 Kiel (Damperhof)

Routenplaner: 54.32353, 10.13397


Beschreibung

Die neun Meter hohe Edelstahlsäule des Bildhauers Erich Hauser ist einer Spendenaktion im Vorfeld der Olympischen Spiele 1972 zu verdanken. Über hundert Unternehmen beteiligen sich, um der Stadt die Aufstellung eines besonderen Kunstwerkes zu ermöglichen. Nach einigen Diskussionen über den passenden Standort einigt man sich auf den heutigen Ort direkt am Kleinen Kiel vor dem Opernhaus. Mit ihrer matt metallisch glänzenden Oberfläche macht die Säule einen technischen Eindruck und stellt die reine Form in den Mittelpunkt der Kunst. Die Grundform eines schlanken, aufragenden Zylinders wird in vielen kleinen Details gebrochen. An einigen Stellen wirkt es, als würde die Form aufbrechen, anderswo erscheint sie gestaucht oder verschoben. Leichte Knicke und tiefe Spalten kennzeichnen die Figur und zeigen sich in vollem Ausmaß erst beim genauen Hinsehen und beim Umrunden des Objektes. Während andere Künstler die Spuren ihrer Arbeit so gut wie möglich ausblenden und nur das fertige Ergebnis zeigen wollen, lässt sich an der Säule von Erich Hauser genau studieren, wie sie konstruiert ist – sie offenbart dem Betrachter ihren Bauplan und schöpft genau daraus ihren ästhetischen Reiz. 

Person

Erich Hauser
Erich Hauser wurde am 15. Dezember 1930 in Rietheim (Kreis Tuttlingen) geboren. Ab 1945 machte er eine Lehre als Stahlgraveur und nahm gleichzeitig Unterricht im Zeichnen und Modellieren bei Pater Ansgar im Kloster Beuron. Er studierte an der Freien Kunstschule in Stuttgart. Seit 1952 war er als freier Bildhauer in Schramberg tätig. 1964–1965 war er Gastdozent an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Er schuf rund 1.000 Arbeiten aus Stahl und erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen im In- und Ausland, so u.a. den Burdapreis für Plastik (1965) oder den Großen Preis der X. Biennale in São Paulo. Beginnend mit kleinformatigen konstruktivistischen Plastiken, die geometrische Grundformen wie Rechtecke, Quadrate und Kreise integrierten, entwickelten sich seine raumgreifenden und voluminös wirkenden Röhrenskulpturen. Er nahm an der documenta 3 (1964), 4 (1968) und 6 (1977) teil. 1970 wurde er Mitglied der Akademie der Künste Berlin, war Mitbegründer des Forum Kunst, Rottweil und wurde 1975 Vorstandsmitglied des Deutschen Künstlerbundes. 1984–1985 hatte er eine Gastprofessur an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste Berlin. Am 28. März 2004 starb Erich Hauser in Rottweil.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

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Galerie

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