Reinhold Begas:
Kaiser-Wilhelm-Büste

Reinhold Begas: Kaiser-Wilhelm-Büste (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2020)

Daten zum Werk

Reinhold Begas: Kaiser-Wilhelm-Büste (1891, Bronze)
Kaiser Wilhelm-Platz, 21029 Hamburg (Bergedorf)

Routenplaner: 53.48887, 10.21294


Beschreibung

Nach dem Tode von Kaiser Wilhelm I. (* 22. März 1797, † 9. März 1888), dem ersten Kaiser des 1871 gegründeten Deutschen Reiches, wurden in zahlreichen deutschen Städten Denkmäler errichtet. Häufig waren es prächtige Reiterstandbilder von renommierten Künstlern. In kleineren Städten waren es zumeist Büsten, so auch in Bergedorf, das damals noch eine selbständige Stadt war. Der renommierte Berliner Bildhauer Reinhold Begas durfte zu Beginn des Jahres 1880 in mehreren Sitzungen eine Kaiserbüste modellieren, die den Monarchen als nahezu halbkreisförmig angeordnetes Bruststück mit Schulteransatz im schweren Mantel zeigt. Das Bildnis hält sich nah an der Natur, ohne den Herrscher stark zu idealisieren. Es entstand zunächst ein Gipsentwurf, nach dem später eine Marmorfassung erstellt wurde, danach auch eine leicht abgewandelte Bronzebüste.  Bei der am 22. März 1891 in Bergedorf eingeweihten Büste auf hohem Sockel handelt es sich um einen kolossalen Guss der Gipsfassung, die von der Firma Gladenbeck erstellt wurde. Weitere Güsse finden sich in Donaueschingen, in Templin, in Trachtenberg (Schlesien) und in Grätz (Posen).

Person

Reinhold Begas
Reinhold Begas wurde am 15. Juli 1831 in Schöneberg geboren. 1846–1851 war er Schüler und später Mitarbeiter des Bildhauers Christian Daniel Rauch an der Akademie Berlin, die 1815–1850 unter der Leitung von Johann Gottfried Schadow stand. Ein Stipendium ermöglichte ihm 1856–1858 einen Aufenthalt in Rom. Hier entstand 1857 mit der Marmorgruppe Amor und Psyche eine seiner ersten Skulpturen. 1861–1863 arbeitet er an der Großherzoglichen Sächsischen Kunstschule, wo er 1868 die erst 2009 in Italien wiederentdeckte Skulptur aus Carrara-Marmor Pan als Lehrer des Flötenspiels schuf, die sich heute im Begas-Haus in Heinsberg befindet. 1883 wurde er in den preußischen Orden „Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste“ aufgenommen. Er erhielt zahlreiche Aufträge zu Porträtbüsten, monumentalen Denkmälern und Kleinplastiken. Ab 1871 war er Mitglied des Vereins Berliner Künstler und Mitglied der Akademie der Künste Berlin, deren Meisteratelier er 1876–1903 leitete. Der prominente Vertreter der Berliner Bildhauerschule des 19. Jahrhunderts schuf eine Vielzahl von Großskulpturen in deutschen Städte und insbesondere das 1901 fertiggestellte Bismarck-Nationaldenkmal am Großen Stern (1938), 1886–1891 den Neptunbrunnen der 1969 vor dem Berliner Rathaus aufgestellt wurde oder auch das Schiller-Denkmal am Gendarmenmarkt, welches 1871 eingeweiht wurde. Reinhold Begas starb am 3. August 1911 in Schöneberg.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

(Bilder anklicken für Großansicht)