Daten zum Werk
Gretchen Wohlwill: Zwei Wandbilder (1931)
Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium, Bundesstraße 78, 20146 Hamburg (Rotherbaum)
Routenplaner: 53.57157, 9.97252
Beschreibung
Im Treppenhaus des Emilie-Wüstenfeld-Gymnasiums befinden sich zwei Wandmalereien von Gretchen Wohlwill. Die Künstlerin war seit 1910 an der Schule als Kunsterzieherin tätig und erstellte die beiden Bilder 1931. Wegen ihrer jüdischen Wurzeln wurde sie 1933 aus dem Schuldienst entlassen, die Bilder wurden übermalt. Erst 1993 wurden sie aufwändig wiederhergestellt. Die beiden Bilder zeigen in harmonischen Farben und sachlicher Darstellung jeweils zwei zeitgenössische junge Frauen bei verschiedenen Tätigkeiten. Die beiden Frauen im linken Bild („Die Geigerin“) sind musisch tätig, eine spielt die Geige, die zweite liest ein Buch. Das rechte Bild („Pflege der Natur“) zeigt Frauen in der Natur, eine mit Gießkanne, eine mit einem Obstkorb.
Weitere Infos (extern): Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium
Person
Gretchen Wohlwill
Gretchen Wohlwill wurde am 27. Februar 1878 in Hamburg geboren. Ab 1894 besuchte die die Kunstschule Valeska Röver in Hamburg, wo Ernst Eitner und Arthur Illies zu ihren Lehrern gehörten. 1904/05 studierte sie in Paris an der Académie de la Grande Chaumière bei Lucien Simon und Jacques-Émile Blanche. 1909/10 studierte sie erneut in Paris an der sogenannten Académie Matisse bei Henri Matisse. Ab 1910 war sie an der Emilie-Wüstenfeld-Schule in Hamburg als Kunsterzieherin tätig. Seit 1912 beteiligte sie sich an Ausstellungen in Hamburg. 1919 war sie Mitbegründerin der Hamburgische Sezession und stellte dort bis zu deren Auflösung in der Frühzeit des Nationalsozialismus 1933 aus. 1920 trat sie der Hamburgischen Künstlerschaft bei und 1921 dem Deutschen Künstlerbund. Bis etwa Mitte der 1930er Jahre unternahm sie mit Eduard Bargheer eine Reihe von Studienreisen nach Holland, Belgien, England, Italien und Paris sowie nach Dänemark. 1932 hatte sie ihre erste Einzelausstellung im Hamburger Kunstverein. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde sie 1933 wegen ihrer jüdischen Herkunft verfolgt und aus dem Schuldienst entlassen. Die Künstlerin zog sich daraufhin in das damals noch dörfliche Hamburg-Finkenwerder zurück und erteilte Privatunterricht. 1936 erhielt sie Malverbot. Um der Deportation in ein KZ zu entgehen, emigrierte sie 1940 nach Portugal, wo sie in bitterer Armut lebte. 1948 und 1952 erhielt sie den portugiesischen Kunstpreis „Prêmio Francisco da Holanda“. 1952 kehrte sie mit 75 Jahren nach Hamburg zurück. 1959 ernannte sie der Berufsverband bildender Künstler in Hamburg zum Ehrenmitglied. Gretchen Wohlwill starb am 17. Mai 1962 in Hamburg.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia
Ähnliche Kunstwerke
Gretchen Wohlwill (1) Hamburg-Eimsbüttel (151) Rotherbaum (49) 1930er Jahre (154) 20. Jahrhundert (2625) Ansicht: frontal (915) Darstellung: naturalistisch (1692) Frauen (775) Hansestadt Hamburg (1508) Kunst an Gebäuden (901) Stadt Hamburg (1510) Wandgestaltung (391)
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Der Eintrag wurde erstellt von Jan Petersen. Über das Kontaktformular können Sie mir bequem eine Nachricht senden, wenn Sie weitere Informationen zu diesem Kunstwerk oder zum Künstler haben.
Galerie
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