Gustav Seitz:
Große Kniende

Gustav Seitz: Kniende (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2019)

Daten zum Werk

Gustav Seitz: Große Kniende (1962/63, Bronze)
Alsterpark, Harvestehuder Weg / Fährdamm, 20148 Hamburg (Rotherbaum)

Routenplaner: 53.56783, 10.00134


Beschreibung

Die Große Kniende von Gustav Seitz begrüßt die Spaziergänger im Alsterpark, allerdings ganz ohne große Gesten. Es wirkt sogar beinahe so, als bemerke sie die vielen Männer, Frauen und auch Hunde und Vögel gar nicht, die Tag für Tag an ihr vorbeiziehen. Konzentriert und in sich gekehrt kniet sie mit aufgerichtetem Oberkörper auf ihrem Sockel, die Arme eng hinter dem Körper gehalten. Die Gestaltung des menschlichen Körpers ist zwar nah an der Natur, doch sind die Formen ein wenig stilisiert, was sich vor allem in der Ausformung der Arme und Beine zeigt: Sie sind gezielt geglättet und nicht ganz naturalistisch wiedergegeben. So verstärkt sich der Eindruck einer verallgemeinerten Form, die sich vom individuellen Bild löst. Der Künstler will kein Porträt einer bestimmten Frau zeigen und auch keine anekdotische Geschichte erzählen, sondern eine Idee und eine Haltung darstellen.

Person

Gustav Seitz
Gustav Seitz wurde am 11. September 1906 in Neckerau bei Mannheim geboren. Bis 1924 machte er eine Ausbildung beim Bildhauer August Dursy in Ludwigshafen. Gleichzeitig nahm er Unterricht im figürlichen Zeichnen und kunstgewerblichen Entwerfen beim Maler und Graphiker W. Murano an der Gewerbeschule Mannheim. Anschließend studierte er an der Landeskunstschule Karlsruhe, an den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst Berlin bei Ludwig Gies und war ab 1928 Meisterschüler von Wilhelm Gerstel bzw. 1933–1938 bei Hugo Lederer. 1943 wurden Atelier und Wohnung in Berlin samt, seiner gesammelten Arbeiten zerstört. Nachdem er 1946 einen Lehrstuhl an der Technischen Hochschule Berlin wahrnahm und 1950-1958 in der DDR lebte, zog er nach Hamburg um und lehrte bis 1969 Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste. Seit 1955 stellte er Plastiken und Zeichnungen im In- und Ausland aus und seine Werke sind in vielen deutschen Sammlungen vertreten. Er reiste viel ins europäische Ausland und suchte dort Anregungen für seine Arbeiten. Er stellte auf der documenta II (1959) und III (1964) in Kassel und der Biennale in Venedig (1968) aus und war Mitglied des Deutschen Künstlerbundes. Gustav Seitz starb am 26. Oktober 1969 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Galerie

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