Hans Gerd Ruwe:
Goldmarie

Hans Gerd Ruwe: Goldmarie (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2017)

Daten zum Werk

Hans Gerd Ruwe: Goldmarie (1992, Bronze)
Oldesloer Straße, 23795 Bad Segeberg

Routenplaner: 53.93498, 10.31087


Beschreibung

Fast jedes Kind kennt das Märchen „Frau Holle“ der Brüder Grimm. Nachdem die Goldmarie sich stets freundlich und hilfsbereit verhalten hat, wird sie beim Abschied von Frau Holle mit einem Regen aus Gold überschüttet. Ihre Schwester ist neidisch und will es ihr gleichtun, zeigt aber nur ihr unfreundliches Wesen. Beim Abschied wird sie mit Pech übergossen und ist seither die Pechmarie.

Bildhauer Hans Gerd Ruwe nahm sich das Märchen zum Vorbild für seine Brunnenplastik, die in der Fußgängerzone von Bad Segeberg aufgestellt ist. Die realistisch geformte Plastik zeigt die junge Frau mit freudig erhobenen Armen unter einem Regen, der auf sie herunterfällt. Beobachtet wird die Szene vom aufgeregten Hahn, der im Märchen die heimkehrende Frau mit einem Jubelschrei begrüßt. Das Thema des Kunstwerks – klingender Lohn für gefälliges Verhalten – gibt einen Hinweis auf den Stifter des Brunnens, die örtliche Kreissparkasse.

Formal ist das Kunstwerk gekennzeichnet durch den gestreckten Körper der Frau, der in der Körperhaltung des aufgeregten Hahnes wieder aufgegriffen wird, der etwas versetzt zu ihr steht.

Im Oktober 2017 wurde der Hahn der „Goldmarie“ gestohlen, konnte glücklicherweise aber wenige Tage später ausfindig gemacht werden. Jugendliche hatten den Hahn zu einer Spritztour mit dem Auto entwendet und in sozialen Netzwerken Fotos veröffentlicht. Nach Aufforderung der Polizei gaben sie die Figur unverzüglich zurück, eine Anzeige erhielten sie dennoch. Rund 40 Arbeitsstunden benötigte der Kunstschmied Kurt Tischler für die Reparatur des Schadens. Doch bei der Wiederaufstellung passierte ein kleines Missgeschick: Der Hahn schaute nun in die falsche Richtung, was erst einige Tage später nach Hinweisen besorgter Bürger korrigiert wurde.

Person

Hans Gerd Ruwe
Hans Gerd Ruwe wurde 1926 in Osnabrück geboren. Der Steinmetz und Bildhauer erlernte nach Rückkehr aus der Gefangenschaft 1948 bei Emil Jung das Steinmetzhandwerk. Ab 1951 studierte er an der Werkkunstschule Hannover und an der Hochschule der bildenden Künste in Hamburg. Nach Meisterprüfung 1954 ließ er sich nach Studienaufenthalten in Italien, Holland und Frankreich in Osnabrück als freischaffender Künstler nieder und wurde später für seine großen und teils vielfigurigen Plastiken in Osnabrück aber auch in Gütersloh, Bad Iburg, Quakenbrück, Werlte oder Blomberg bekannt. Hans Gerd Ruwe starb 1995 in seiner Heimatstadt Osnabrück.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

(Bilder anklicken für Großansicht)