Hans Martin Ruwoldt:
Panther

Hans Martin Ruwoldt: Panther (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2019)

Daten zum Werk

Hans Martin Ruwoldt: Panther (1965, Bronze)
Universität Hamburg, Von-Melle-Park, Audimax, 20146 Hamburg (Rotherbaum)

Routenplaner: 53.56616, 9.98483


Beschreibung

Zum Werk von Hans Martin Ruwoldt gehören viele Tierdarstellungen, die auf genauen Beobachtungen beruhen. Mal sind seine Raubtiere im Angriff zu sehen, mal ganz entspannt. Der Panther auf dem Campus der Universität scheint mitten in der Bewegung innezuhalten, weil seine Aufmerksamkeit erregt wurde. So steht er nun mit nach oben gerecktem Kopf und erhobener Vorderpfote, während die Hinterläufe noch in der Bewegung verharren. Der mögliche Eindruck, er würde die vorbeigehenden Personen grüßen, ist allerdings rein menschliche Interpretation.

Im Sinne der Wahrnehmungspsychologie irritiert die ungewohnte Körperhaltung des Tieres das Auge, weil die Silhouette nicht dem im Gedächtnis gespeicherten Bild eines Panthers entspricht. Diese Irritation erhöht auch beim Betrachter oder der Betrachterin die Aufmerksamkeit, was eine gute Voraussetzung für die bewusste Auseinandersetzung ist. Damit hat auf dem Campus der Universität die bronzene Plastik nicht nur eine schmückende Funktion, sondern streift zugleich das Thema des analytischen Sehens.

Person

Hans Martin Ruwoldt
Hans Martin Ruwoldt wurde am 15. Februar 1891 in Hamburg geboren. 1906–09 machte er eine Bildhauerlehre in Rostock. 1911–14 studierte er an der Kunstgewerbeschule Hamburg in der Bildhauerklasse von Richard Luksch. Ab 1922 arbeitete er im eigenen Atelier in Hamburg und führte zahlreiche Aufträge für Hamburger Bauten und Anlagen aus. 1928 trat er in die Hamburger Secession ein. Während der Zeit des Dritten Reiches wurden seine abstrakten Werke nicht mehr geduldet, so dass er in dieser Zeit seine Auftragsskulpturen vorwiegend gegenständlich gestaltete. Raubtiere wie Panther, Tiger und Adler waren häufige Motive. In der Nachkriegszeit war er 1955–59 Leiter der Bildhauerklasse an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Hans Martin Ruwoldt starb am 18. Oktober 1969 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Galerie

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