HD Schrader:
Kubushochzeit

HD Schrader: Kubushochzeit (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2017)

Daten zum Werk

HD Schrader (Hans-Dieter Schrader): Kubushochzeit
(1999, Stahl, rot lackiert)
Alwin-Lensch-Schule, Marktstraße 12–14, 25899 Niebüll

Routenplaner: 54.7846, 8.82248


Beschreibung

Die Geometrie stand bei dieser Hochzeit Pate: Drei leuchtend rote Quader bilden die Grundlage für das Kunstwerk von Bildhauer HD Schrader, das vor der Alwin-Lensch-Schule in Niebüll seinen Platz gefunden hat. Die „Kubushochzeit“ ist eine Konstruktion nach klaren Regeln, aus denen eine spannungsreiche und dynamische Skulptur entstanden ist. Der kleinste Kubus hat die Form eines Würfels, hat also überall gleich lange Kantenlängen. Zwei gegenüberliegende Seiten sind offen, die übrigen vier bestehen aus lackierten Stahlflächen. Der zweite Kubus hat die gleiche, quadratische Grundfläche, ist aber genau doppelt so hoch. Der dritte Kubus ist entsprechend dreimal so hoch, bei ebenfalls quadratischer Grundfläche. Auch die beiden größeren Kuben sind an jeweils zwei gegenüber liegenden Seiten offen. Zu den Regeln gehören auch die Reihung der Größe nach und die Drehung der Körper.

Der Künstler hat die drei Körper gedanklich so miteinander verkantet und verhakt, dass sie einander durchdringen, fast so wie die Glieder einer Kette. Entstanden ist dadurch eine Gesamtform, die kaum noch an die sehr einfachen und strengen Quader erinnert. Vielmehr entsteht der Eindruck, die ganze Stahlplastik wäre in Bewegung und stünde kurz vor dem Sturz. Beim Herumgehen um den Körper sieht man immer neue Überlagerungen der Flächen und Linien, und auch der stets gleiche rote Farbton wirkt auf jedem Teilstück immer wieder anders, je nach Blickwinkel. Eine zweite Version der Kubushochzeit findet sich in Bad Oldesloe: Sie ist nach dem gleichen Prinzip aufgebaut, erzielt aber durch die veränderte Anordnung der Elemente eine ganz andere Wirkung.

Person

HD Schrader
HD Schrader (Hans-Dieter Schrader) wurde 1945 in Bad Klosterlausnitz in Thüringen geboren. Er studierte 1963–1965 am San Francisco Art Institute in den USA und 1965–1969 an der damaligen Werkkunstschule Hamburg. 1972 war er Mitbegründer der Künstlergruppe „IAFKG“ (International Workgroup for Constructive Art) in Antwerpen zu der u. a. die Künstler Ewerdt Hilgemann, Richard Paul Lohse, Marcello Morandini oder François Morellet gehörten. Gestartet mit einer Ausstellung zur Werkgruppe „Quadratreihungen“ in Bonn 1969 folgten Ausstellungen und Aufträge in Deutschland und weltweit. Seine visionären Vorstellungen, ausgehend vom zweidimensionalen Dreieck, Quadrat, Rechteck hin zu dreidimensionalen Körper gleich- oder verschiedenseitiger Würfel (Kuben) heben die Grenzen von Malerei und Grafik hin zur Plastik auf, stellen aber gleichzeitig im Inneren mathematisch gleichmäßige- und ungleichmäßige Konstrukte dar. Die signalrote Farbe seiner großdimensionalen Hohlkörper aus Stahl, bilden dabei einen aufmerksamkeitswirkenden Blickfang aber ausgeglichenen Kontrast zum Wechselspiel von Fläche und Raum im Spannungsfeld zum Idealkörper des Kubus dar. Seine Arbeiten werden der konstruktiv-konkreten Kunst zugerechnet. Hans Dieter Schrader lebt und arbeitet in Hamburg und auf Eiderstedt.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Sparkassenstiftung

Galerie

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