Hugo Lederer:
Schale

Hugo Lederer: Schale (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2018)o: KUNST@SH/Jan Petersen, 2018)

Daten zum Werk

Hugo Lederer (vermutlich): Schale
(1912, Muschelkalk, Durchmesser ca. 2 Meter)
Stadtpark, 22303 Hamburg (Winterhude)

Koordinaten: 53.59874, 10.02142

Beschreibung

In kurzer Entfernung nördlich vom Spielplatz im Stadtpark Hamburg steht mitten in der Grünanlage auf vier Kugeln eine große und flache Schale aus Muschelkalk mit einem Durchmesser von rund 2 Metern. Geschaffen wurde sie vermutlich 1912 vom Bildhauer Hugo Lederer, der vielen Hamburgern durch seine Plastik Schicksal auf dem Friedhof Ohlsdorf sowie das monumentale Bismarckdenkmal bekannt ist – endgültig gesichert ist diese Zuschreibung nicht. Rings um die Außenwand der Schale läuft eine Girlande aus (steinernem) Eichenlaub, die mit Rosenblüten und der „Französischen Lilie“, dem Symbol der französischen Monarchie, verziert ist. 100 Jahre vor der Erstellung der Schale war Hamburg tatsächlich kurzzeitig (1811–1814) unter Napoléon I. ein direkter Bestandteil des Französischen Kaiserreichs.

Person

Hugo Lederer
Hugo Lederer wurde am 16. November 1871 in Znaim (heute Znojmo, Tschechische Republik) geboren. 1884–1888 besuchte er die K- u. K. Fachschule für Keramik in Znaim, Fachbereich Ton und anschließend bis 1890 die Kunstgewerbliche Werkstätte in Erfurt. 1888 arbeitete er im Atelier des Erfurter Adalbert Deutschmann. 1890 zog er nach Dresden und arbeitete im Atelier von Johannes Schilling, 1892 wechselt er nach Breslau zum Bildhauer Christian Berens und war 1893 Gehilfe von T. Toberentz in Berlin. 1895 begann seine künstlerische Selbständigkeit als Bildhauer mit einer Werkstatt in Berlin. 1898 erhielt er aus Krefeld den ersten öffentlichen Auftrag, eine Genius-Gruppe. 1900 fertigte er für Wuppertal-Barmen sein erstes Bismarck Denkmal. 1902 entwarf er für die Stadt Hamburg das 14 Meter große Bismarck-Denkmal und erreichte damit den 1. Platz im diesem Wettbewerb. Er erstellte Großplastiken für die Städte Buenos Aires (Fruchtbarkeitsbrunnen) und Chicago (Goethe-Tempel). 1911 erarbeitete er das Reiterstandbild des Kaisers Friedrich III. mit Löwen für Aachen. 1912 erfolgte die Berufung an die Hochschule für Bildende Künste Berlin. 1919–1936 war er Mitglied der Akademie der Künste Berlin und Leiter der Meisterklasse im Fachbereich Skulpturen/Plastik, wo u. a. auch Gustav Seitz, Richard Kuöhl, Emy Roeder, Hans Mettel und Fritz Cremer zu seinen Schülern gehörten. 1931 wurde er Mitglied im Frontkämpferbund Stahlhelm. 1936 erhielt er als letzten Auftrag ein Denkmal im Auftrag der Familie Krupp für die heutige Villa Hügel, Essen. Die Mehrzahl der erhaltenen Arbeiten des Bildhauers befindet sich in Berlin im öffentlichen Raum. Am 1. August 1940 starb Hugo Lederer in Berlin. 1941 wurden seine Kunstwerke aus seinem Berliner Atelier nach Znaim verbracht.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Galerie

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