Johann Michael Bossard:
Grabmal Seif

Johann Michael Bossard: Grabmal Seif (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2019)

Daten zum Werk

Johann Michael Bossard: Grabmal Seif
(1908, Muschelkalk, Bronze, Grabmal ehemals Puls, 215 cm hoch, Figur 120 x 70 cm)
Friedhof Ohlsdorf, Fuhlsbüttler Straße 756, 22337 Hamburg (Ohlsdorf)

Routenplaner: 53.62008, 10.03724


Beschreibung

Das Grabmal Seif auf dem Friedhof Ohlsdorf zeigt auf einem hohen, gestuften Postament drei Personen als Figurengruppe. Die hohe, graue Rückwand ist stelenartig und zurückhaltend gestaltet. Die Gruppe besteht aus einer sitzenden Frau, die links und rechts von zwei Kindern umgeben ist. Auf ihrem linken Bein sitzt ein nacktes Kleinkind, rechts steht, eng an sie geschmiegt, ein etwas älteres Mädchen im dünnen Kleid. Die Frau umfasst beide Kinder mit ihren Armen, sodass eine eng aufeinander bezogene Einheit entsteht. Trotz der körperlichen Nähe nehmen die drei Personen keinen Blickkontakt zueinander auf und scheinen in ihren Gedanken zu verharren. So entsteht der Eindruck, dass alle in gemeinsamer Trauer vereint sind und sich gegenseitig durch ihre Anwesenheit Trost spenden. (Vgl. Leisner, 1990, Kat. 478)

Person

Johann Michael Bossard
Johann Michael Bossard wurde am 16. Dezember 1874 in Zug (Schweiz) geboren. Nach dem Schulbesuch in Luzern begann er 1890 eine Lehre als Ofenbauer in Zug. Ab 1894 verfolgte er eine künstlerische Ausbildung mit einem Stipendium an der Kunstgewerbeschule in München in der Bildhauerklasse von Professor Hess, anschließend an der Akademie in München bei Wilhelm von Rümann, um 1896 nach Berlin, dem damaligen Zentrum für Kunst und Kultur zu ziehen. Dort besuchte er 1897 die Kunstgewerbeschule in Berlin als Meisterschüler von Arthur Kampf. 1897 wurde er an die Kunstgewebeschule in Hamburg berufen, zunächst als Lehrer dann als Professor an der er bis 1943 die Bildhauerklasse unterrichtete. Hier war er u.a. Lehrer von Karl Hartung und Theo Ackermann. Sein Verhältnis zum Nationalsozialismus wird kontrovers diskutiert. Seit 1908 lebte er in Hamburg. 1911 erbaute er, mit Unterstützung seiner Frau, der Künstlerin Jutta Krull, mehrere Bauwerke, Kunsttempel und ein Wohnhaus. 1913 erfolgte die Operation seines erblindenden Auges. Johann Michael Bossard starb am 27. März 1950 in Jesteburg, Landkreis Harburg, Niedersachsen. Nach seinem Tod begründete seine Frau die „Stiftung Kunststätte Johann und Jutta Bossard-Krull“, die mit Architektur, Malerei, Keramik, Wand- und Freiskulpturen 5.000 Kunstwerke beherbergt.

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Galerie

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