Johannes Schreiter:
Fenster der Briefkapelle St. Marien

Johannes Schreiter: Fenster der Briefkapelle (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2019)

Daten zum Werk

Johannes Schreiter: Fenster der Briefkapelle
(1981/82, Buntglasfenster)
St. Marienkirche, Marienkirchhof 1, 23552 Lübeck (Innenstadt)

Routenplaner: 53.86779, 10.68449


Beschreibung

Anfang der 1980er Jahre gestaltete Johannes Schreiter die Fenster der Briefkapelle in der Lübecker St. Marienkirche. Die Gestaltung, die sich in allen Fenstern der Kapelle findet, ist sehr reduziert und bleibt in Grautönen mit kräftiger roter Umrandung. Zu sehen ist ein Geflecht von Linien, das an Netze oder Vorhänge erinnert, dabei allerdings nicht gleichförmig ist, sondern vielfältige Zeichen der Zerstörung aufweist: Risse und Fransen irritieren die Geometrie der Rautenmuster. Sie wecken damit Assoziationen an die Zerstörung der Kirche und der Stadt während des Zweiten Weltkriegs, erinnern zugleich an die Jünger Jesu und ihre zerrissenen Netze im Lukas-Evangelium.

Person

Johannes Schreiter
Johannes Schreiter wurde am 8. März 1930 in Buchholz (Sachsen) geboren. Ab 1949 studierte er Bildende Kunst in Münster, Mainz und Berlin. 1959 begann er mit den „Brandcollagen“ (Schwarz-Weiß-Zeichnungen), mit denen er sich u.a. bis 1975 auseinandersetzte. Seine Arbeiten waren u.a. auf Grafikbiennalen in Grenchen/Schweiz, San Francisco, Bradford, Krakau, Kattowitz, Salzburg, Biella, Frechen, Seattle und Frederikstad/Norwegen vertreten. Seit den 1970er Jahren gehörte sein künstlerischer Schwerpunkt der Glasmalerei in christlichen Kirchen und Gebäuden, die im Verlauf seines Schaffens weltweit installiert wurden. Er hatte Einzel- und Gruppenausstellungen weltweit auf allen Kontinenten. 1960–63 übernahm er die Leitung der Abteilung Fläche an der Staatlichen Kunstschule Bremen, war 1963–87 Professor an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste Städel in Frankfurt am Main und dabei von 1971–74 deren Rektor. 1979 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Er ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund, im Westdeutschen Künstlerbund und der Neuen Darmstädter Sezession. 2013 erhielt er die Ehrenbürgerschaft der Stadt Langen. Johannes Schreiter lebt in Langen (Hessen).

Weitere Informationen (extern):Wikipedia Kirchenfenster

Galerie

(Bilder anklicken für Großansicht)