Julius Lippelt:
Schillerdenkmal

Julius Lippelt: Schillerdenkmal (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2018)

Daten zum Werk

Julius Lippelt und Carl Börner: Schillerdenkmal (1866, Bronze, Granit)
Gustav-Mahler-Park, Dammtordamm 1, 20354 Hamburg (Neustadt)

Routenplaner: 53.55919, 9.99031


Beschreibung

Johann Christoph Friedrich Schiller (1759–1805) gilt bis heute als einer der bedeutendsten deutschen Dramatiker, Lyriker und Essayisten. Viele seiner Theaterstücke gehören zum Standardrepertoire der deutschsprachigen Theater. Sein Werk ist geprägt von den Idealen der Vernunft, Humanität und Freiheit, die sich im 18. Jahrhundert entwickelten. Zu seinem 100. Geburtstag 1859 möchte man in Hamburg wie in vielen weiteren Städten, ein Schillerdenkmal realisieren. Der Hamburger Bildhauer Julius Lippelt erhält nach einer Ausschreibung den Auftrag für das prächtige und repräsentative Denkmal, stirbt jedoch vor dessen Vollendung. Daher bringt der schlesische Bildhauer Carl Börner das Werk zum Abschluss. Ursprünglich ist es vor der Kunsthalle am Ferdinandstor aufgestellt, seit 1958 im Gustav-Mahler-Park am Dammtordamm. 2008 wird es aufwändig restauriert.

Auf einem Granitsockel steht als lebensgroße Bronzestatue der junge Schiller mit einem Buch in der linken Hand und dem Reisemantel über dem Arm. Umgeben wird der Dichter von allegorischen Frauenfiguren, die etwas kleiner an den vier Ecken um ihn herum gruppiert sind und auf die vielfältigen Talente des großen Mannes hinweisen. Melpomene ist die Muse der tragischen Dichtung, Klio die Muse der Heldendichtung und der Geschichte. Als Muse der epischen Dichtung und der Philosophie ist Kalliope mit einem Buch dargestellt, während Euterpe, die Muse der Lyrik und der Musik eine Lyra in der Hand hält. Das ganze Ensemble ist umgeben von einem klassizistischen Eisenzaun.

Person

Carl Börner
Carl Börner wurde am 29. Juni 1828 in Niederwiesa, Schlesien geboren. Nach einer Ingenieur-Ausbildung 1844-1847 arbeitete er bis 1850 als Lehrling in einer Tonwarenfabrik und war anschließend im Berliner Atelier des Bildhauers F. W. Dankberg tätig. Anfang der 1860er Jahre kam er nach Hamburg, wurde dort unter anderem Mitglied des Hamburger Künstlervereins von 1832 und bekam, ermöglicht durch seine Freundschaft mit dem Hamburger Bildhauer Julius Lippert, den Auftrag zur Erstellung der zwei ergänzenden der vier Allegorien für die Sockelfiguren zum Friedrich Schillerdenkmal abzuschließen. Er schuf eine Vielzahl weiterer bekannter Skulpturen im öffentlichen Raum von Hamburg. Carl Börner starb am 19. April 1905 in Hamburg.

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Julius Lippelt
Julius Lippelt wurde am 5. Dezember 1829 in Hamburg geboren. Ausgebildet wurde er an der Malschule von F. Heimerdinger und als Schüler des Bildhauers Ernst Gottfried Vivié in Hamburg, woraufhin er 1847 an der Akademie der Bildenden Künste Berlin ins Atelier bei Ludwig Wichmann aufgenommen wurde. Er war Mitglied im Hamburger Kunstverein von 1832. Nach einem Romaufenthalt 1859 bewarb er sich 1860 erfolgreich mit seinem Entwurf um eine Ausschreibung für das Schillerdenkmal. Neben der Schillerskulptur konnte er von den vier vorgesehenen Sockelfiguren jedoch nur noch zwei Musen vollenden bevor er am 17. August 1864 in Hamburg 34-jährig verstarb. Das Schillerdenkmal vollendete sein Bildhauerkollege Carl Börner. Es wurde am 10. Mai 1866 enthüllt. Kurz vor seinem Tod war Julius Lippelt der zweite Preis für das große Reiterdenkmal Friedrich Wilhelms III. in Köln verliehen worden.

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Galerie

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