Karl Heinz Engelin:
Harfender David

Karl Heinz Engelin: Harfender David (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2021)

Daten zum Werk

Karl Heinz Engelin: Harfender David (1972, Bronze)
St. Katharinen, Katharinenkirchhof 1, 20457 Hamburg (Altstadt)

Routenplaner: 53.54609, 9.99467


Beschreibung

Im Nordschiff der Hauptkirche St. Katharinen steht Karl Heinz Engelins stilisierte Bronzeplastik des harfenden David, der vom unscheinbaren Hirtenjungen zum größten König des Volkes Israel wurde. Ohne Wissen des regierenden Königs Saul wurde David vom Propheten Samuel zum neuen König gesalbt. Doch zunächst tritt er in den Dienst Sauls und vertreibt dessen Zweifel und Ängste mit seinem Harfenspiel. Später bekämpft er furchtlos mit einer List den mächtigen Goliath. Somit steht David als Symbol dafür, dass wahre Stärke nicht auf der reinen körperlichen Kraft beruht, sondern viele Facetten hat. Die reduzierte Bronzeplastik mit ihren sanften Formen erinnert an die sich entfaltenden Blätter einer wachsenden Pflanze, der Farbton der Bronze strahle Wärme und Güte aus.

Person

Karl Heinz Engelin
Karl Heinz Engelin wurde am 17. Oktober 1924 in Memel (Litauen) geboren. Nach dem Militärdienst und anschließender Internierung holte er 1947 in Plön sein Abitur nach. Danach studierte er Kunstgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und machte gleichzeitig bis 1949 eine Steinmetzlehre. 1950-53 schloss er ein Studium der Bildhauerei in Freiburg i. B. an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste als Meisterschüler bei Wilhelm Gerstel an. 1953 erhielt er den Preis der Akademie Freiburg. Nach einem Studienaufenthalt in Paris an der Académie de la Grande Chaumière in Paris bei Ossip Zadkine heiratete er die Bildhauerin Gisela Hommes. An der Landeskunstschule Hamburg begann er ein Studium bei Edwin Scharff. 1955 war er als Bronzegießer an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart tätig. Ab 1959 führte er gemeinsam mit seiner Frau ein Atelier in Hamburg und war als freischaffender Künstler tätig. 1963-70 absolvierte er eine Zusatzausbildung in Bronzeguss, Schmelz- und Schweißverfahren für Edelstahl. In Hamburg hatte er über 40 öffentliche Aufträge für Kunstwerke. Er arbeitete sowohl gegenständlich wie auch abstrakt. 1980 wurde er ausgezeichnet mit dem Verdienstkreuz am Bande. Seine Werke sind in namhaften Sammlungen vertreten. Karl Heinz Engelin starb am 1. Dezember 1986 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia Kirchenfenster

Literatur:
Karl Heinz Engelin – Plastik, Skulptur, Objekt, Radierung, Zeichnung, Lithographie, Busse Verlagshandlung Herford 1979, ISBN 3-87-120-858-2

Galerie

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