Karl-Henning Seemann:
Lebensbrunnen

Karl-Henning Seemann: Brunnen für die ehemalige Klosterkirche Kiel, (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen)

Daten zum Werk

Karl-Henning Seemann: Lebensbrunnen (2005, Bronze, Höhe ca. 1,5 m)
Klostergarten in der Falckstraße, 24103 Kiel (Altstadt)

Routenplaner: 54.32415, 10.13931


Beschreibung

In den 1990er Jahren wird mit der Restaurierung des Kieler Klosters begonnen, dessen noch erhaltene Teile das älteste Bauwerk der Stadt sind und zudem den Ort der Stadtgründung im 13. Jahrhundert markieren. Der Kieler Klosterverein und die Bürgerstiftung wollen dieses wichtige Kapitel der Stadtgeschichte zurück ins Bewusstsein holen und den Ort mit neuem Leben füllen. Den beschränkt ausgeschriebenen Künstlerwettbewerb gewinnt der Bildhauer Karl-Henning Seemann mit einem dreiteiligen Gesamtkonzept: Die erste Skulptur ist der Stadtgründung gewidmet, die zweite der Zerstörung im Bombenhagel. Als drittes steht der Lebensbrunnen mit frei gestalteten, vegetativen Formen als Symbol für das Leben, die Fruchtbarkeit und die Hoffnung. Er steht, wie auch das Memorial direkt gegenüber, auf dem Platz der zerstörten Klosterkirche. Und so wie das Memorial an den ehemaligen Altar erinnert, hat der Brunnen Ähnlichkeit mit dem Taufbecken. Der streng geometrischen Reliefplatte des einen stehen hier die üppig und saftig quellenden Formen gegenüber. In seinen drei Plastiken für das Kloster vereint der Künstler die untrennbar zusammengehörigen Gegensätze von Tod und Leben, von Gründung und Zerstörung, von geistigem und weltlichem Leben. 

Person

Karl-Henning Seemann
Karl-Henning Seemann wurde am 13. März 1934 in Wismar geboren. 1953–55 studierte er an der Hochschule für Bildende und Angewandte Künste Berlin-Weißensee und 1955–59 an der Hochschule für Bildende Künste Berlin-Charlottenburg bei Bernhard Heiliger. 1959 schloss sich ein Kunsterzieherexamen an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart an. 1961–65 war er Assistent am Lehrstuhl für Modellieren und Aktzeichnen an der TH Braunschweig bei Jürgen Weber. 1974 bis 1997 war er Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Die Identität der Perspektive spielt in seinen Arbeiten eine wesentliche Rolle. Dabei sollen die Skulpturen die Spannung zur Architektur als auch die Landschaft um sie herum mit einbinden und diese Wirkung und Entfernung soll auch noch in der Nähe erlebbar und spürbar bleiben. Er lebte und arbeitete in Löchgau in Baden-Württemberg. Dort starb er am 14. Januar 2023.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Galerie

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