Ludwig Manzel:
Europa auf dem Stier / Triton auf dem Hippokampen

Ludwig Manzel: Europa auf dem Stier (Foto: Kunst@SH/Jan Petersen, 2025)

Daten zum Werk

Ludwig Manzel: Europa auf dem Stier / Triton auf dem Hippokampen (1913, Muschelkalk)
Kurpromenade, 25980 Westerland auf Sylt

Routenplaner: 54.90872, 8.29854


Beschreibung

An der Kurpromenade in Westerland befinden sich gegenüber der Musikmuschel zwei Monumentalfiguren von Ludwig Manzel, die kurz vor dem Ersten Weltkrieg von einem aus Charlottenburg stammenden Kurgast gestiftet wurden. Sie stellen die griechischen Mythen von Triton auf dem Hippokampen sowie Europa auf dem Stier dar. Triton ist Sohn des Meeresgottes Poseidon, der den Wellengang beeinflussen kann. Die Königstochter Europa unterdessen wird vom als Stier getarnten, lüsternen Göttervater Zeus entführt.

Person

Ludwig Manzel
Karl Ludwig Manzel wurde am 3. Juni 1858 in Kagendorf bei Anklam geboren. Um sich das gewünschte Kunststudium ab 1875 an der Berliner Kunstakademie zu finanzieren, arbeitete er nebenbei als Zeichenlehrer an der Fortbildungsschule für Handwerker und mit Aufträgen für die Zeitschriften Ulk und Lustige Blätter. Er war Schüler von Albert Wolff und Fritz Schaper. Für die Skulpturengruppe „Am Wege“ erhielt er den Großen Akademischen Staatspreis und ein einjähriges Reisestipendium der von-Rohr-Stiftung. Er reiste damit nach Paris und blieb dort drei Jahre. 1889 machte er sich in Berlin selbständig und erstellte vor allem Plastiken und Modelle für das Kunstgewerbe. Zeitgleich war er als Grafiker und Illustrator tätig. Seinen künstlerischen Durchbruch erreichte er Mitte der 1890er Jahre, sodass er mit der Herstellung von Figuren für den Berliner Dom und das Reichstagsgebäude beauftragt wurde und diverse Kaiserdenkmale schuf. Seit 1895 war er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste und erhielt 1896 den Titel Professor. Im selben Jahr erhielt er auf der Großen Berliner Kunstausstellung eine große Goldmedaille. 1903 wurde er Nachfolger von Reinhold Begas als Vorsteher eines Meisterateliers an der Berliner Kunstakademie, das er bis 1925 leitete. Mehrere Jahre war er Präsident der Preußischen Akademie der Künste. An seinem bedeutendsten Werk, einem zwölf Meter breiten Christusrelief, arbeitete er von 1909 bis 1924. In seinen letzten Lebensjahren widmete er sich der Malerei. Ludwig Manzel starb am 20. November 1936 in Berlin.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

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Galerie

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