
Winni Schaak:
Im Lot
23730 Neustadt in Holstein
Neustadt in Holstein (niederdeutsch: Niestadt in Holsteen) wurde im Jahr 1244 von Graf Adolf IV von Schaumburg und Holstein gegründet, der u.a. auch Gründer der Stadt Kiel ist. Die Stadt an der Lübecker Bucht liegt 33 km nördlich von Lübeck und 70 km südöstlich von Kiel und hat heute ca. 15.000 Einwohner. Die Entwicklung der Stadt war im 14. – 17 Jahrhunder durch vier Feuersbrünste und den zweimaligem Ausbruch der Pest maßgeblich beeinflusst. Vergleichbar mit Lübeck wurde die Stadt systematisch mit dem Mittelpunkt der Stadtkirche (von 1244) und dem Brüggemann-Altar (von 1666), dem später errichteten Rathaus (von 1818) sowie dem Marktplatz mit den von dort abgehenden Straßenzügen im rechten Winkel konzipiert. Die Gesamtsiedlung umschloss eine Mauer und ein Befestigungsring, um das angrenzende Binnenwasser mit der Verbindung zur Ostsee und den Hafen zu schützen und ist noch heute weitestgehend zusammen mit einem der drei Stadttore dem mittelalterlichen Kremper Tor erhalten. Das Hospital zum Heiligen Geist (1344), das große Herbergshaus (zerstört 1627) und die Hospitalkirche von 1408 gehören zu den geschichtlichen Gebäuden der Stadt. Der Hafen für holländische und dänische Schiffe war Voraussetzung für die Fischindustrie, die 1474 zur Gründung der ältesten Fischinnung Deutschlands führte (Fischereimuseum). Das 17. Jahrhundert war durch die aufstrebende Werftindustrie geprägt, deren Güter und Anlagen allerdings im Rahmen des Krieges 1643–1645 von schwedischen Truppen zerstört oder ins schwedisch besetzte Wismar entwendet wurden. Mitte 1644 des Jahres wurden die schwedischen Truppen von den Dänen gezwungen Neustadt zu verlassen. 1717 wurde das letzte Schiff der Neustädter Werften an die dänische Krone ausgeliefert. Fischerei, Viehverladung und Getreidehandel bestimmte die wirtschaftliche Entwicklung im Anfang des 19. Jahrhunderts begünstigt durch die Erweiterung der Hafenanlagen und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur zu den nahegelegenen Städten Eutin und Lübeck sowie der im 20. Jahrhundert angelegten Vogelfluglinie zwischen Hamburg und Kopenhagen. Nach den Zerstörungen im 2. Weltkrieg gaben die britischen Besatzer Neustadt zur Plünderung frei.
Kunst und Kultur: Veranstaltungen mit Aufführungen von Tourneetheatern, Schauspiel und Komödien finden im Theatersaal an der Jacob-Lienau-Schule, die im Rahmen der Neustädter Kulturmatinee u.a. Konzerte, Kabarett anbietet, statt. Im Kremper Tor ist seit 1908 das Heimatmuseum zeiTTOR untergebracht und bietet im benachbarten Trakt Mitmachmöglichkeiten für Kinder „zum Begreifen“ an. Von dort aus gelangt man ins Museum Cap Arcona, das seit 1990 mit Originalstücken an die dramatische Versenkung des Luxusliners im 2. Weltkrieg erinnert. Alle drei Jahre findet das Europäische Folklore-Festival statt. 2005 wurde der Neustädter Kunstkilometer entlang der Hafenpromenade mit zeitgenössischen Bildhauerarbeiten von norddeutschen KünstlerInnen etabliert. Seit 2012 findet alle drei Jahre die Internationale Skulpturen-Triennale statt, deren Arbeiten anschließend an verschiedenen Orten in der Stadt aufgestellt werden.
Städtepartnerschaften:
Rønne auf der dänischen Insel Bornholm sowie eine Mitgliedschaft zur Städtefreundschaft „Neustadt in Europa“ mit 37 Städten und Gemeinden in sieben mitteleuropäischen Ländern mit einem jährlichen Treffen in einer dieser Städte/Gemeinden.
Weitere Informationen:
Wikipedia I Website der Stadt I Kunst im öffentlichen Raum I Veranstaltungskalender
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