Otto Flath:
Altar in der Dankeskirche

Otto Flath: Altar (Foto: Kunst@SH/Jan Petersen, 2021)

Daten zum Werk

Otto Flath: Altar (1936, Ulme, 400 x 350 cm)
Dankeskirche Kiel, Grimmstraße 39, 24159 Kiel (Holtenau)

Routenplaner: 54.3715, 10.1509


Beschreibung

Für die Dankeskirche in Kiel-Holtenau gestaltete Otto Flath 1936 einen hölzernen Altar als mehrteilige Figurengruppe, der heute seinen Standort an der Wand der südlichen Empore gefunden hat. Die Gruppe gliedert sich in sechs Holzblöcke, die in Dreiergruppen links und rechts vom Kreuz angeordnet sind. Auf jedem der Blöcke wacht im oberen Bereich ein Engel über die Figuren im unteren Bereich, welche jeweils Gruppen von älteren und jüngeren Personen sind. Die Darstellung ist trotz der statischen Haltungen durch Gestik und Mimik lebensnah ausgeführt.

Person

Otto Flath
Otto Flath wurde am 9. Mai 1906 in Staritzke bei Kiew geboren. 1917 wurde die deutschstämmige Familie aus Russland ausgewiesen, nach beschwerlicher Flucht kam sie 1919 in Melsdorf bei Kiel an. Nach der Schule absolvierte Otto Flath ab 1922 eine Schnitzerlehre bei Karl Schneider in Kiel und bildete sich 1925 zum Bildhauergesellen fort. 1928 erhielt er ein Stipendium in der Holzbildhauerklasse der Kunst- und Gewerbeschule Kiel. 1932 lernte er das Künstlerehepar Ellen und Willy Burmester kennen und gründete gemeinsam mit ihnen den Kieler Künstlerverein. Ab 1936 war er über 50 Jahre lang in Bad Segeberg als freischaffender Holzbildhauer und Maler tätig, nur unterbrochen durch die Zeit des Zweiten Weltkriegs, die ihn schwer erschütterte. Sein Werk umfasst mehr als 3.500 Holzarbeiten (darunter große 50 Altäre) und rund 10.000 Aquarelle und Zeichnungen. Neben biblischen Motiven und Symbolen zeigen seine Arbeiten immer wieder Menschen, die in ihrem Glauben Trost und Zuversicht finden. Arbeiten finden sich in Deutschland, aber auch in skandinavischen Ländern, den USA, der Schweiz und Lettland. Zu den wichtigen Auszeichnungen gehören die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bad Segeberg 1971 und das Bundesverdienstkreuz 1981. Otto Flath starb am 10. Mai 1987 in Bad Segeberg. Sein ehemaliges Atelierhaus wird als Kunsthalle Otto Flath für Ausstellungen genutzt.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Literatur:
Gerda Prehn (Hg.): Otto Flath – Frühe Werke, J.F. Steinkopf Verlag, Kiel 2010
Gerda Orthmann: Altäre – Otto Flath, Bad Segeberg 1989
Gerda Orthmann: Otto Flath – Leben und Werk, Selbstverlag Hamburg 1988
Otto Flath – Ein norddeutscher Holzbildhauer, 6. Auflage 1977
Friedrich Laubscher: Gestaltgewordenes Erleben – Der Holzbildhauer Otto Flath, Verlag Junge Gemeinde Stuttgart, 1975

Galerie

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