Otto Flath:
Altar in der St. Lorenz-Kirche

Otto Flath: Altar in der St. Lorenz-Kirche (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2024)

Daten zum Werk

Otto Flath: Altar (1938, Ulme, 230 cm)
St. Lorenz-Kirche, Steinrader Weg 11a, 23558 Lübeck (St. Lorenz Nord)

Routenplaner: 53.86859, 10.66951


Beschreibung

Die im Jahr 1900 erbaute Kirche St. Lorenz wurde 1939 umgestaltet. Die neugotische Kanzel verschwand, der Altar wurde eingelagert und durch eine hölzerne Figurengruppe von Otto Flath ersetzt. Die Gruppe Christus durch die Fülle des Lebens schreitend zeigt die zentrale Figur des Jesus Christus, umgeben von vier szenischen Gruppen, die verschiedene Motive des Lebens darstellen. Zu sehen sind u.a. eine Mutter mit Säugling, ein Arbeiter mit Hammer, ein Krieger mit Schwert und ein Gelehrter mit Schriftrolle, jeweils umgeben von weiteren Personen. Im Jahr 1999 wurde die Kirche erneut umgestaltet. Hierbei wurde der ursprüngliche neugotische Altar wieder aufgestellt und die Figurengruppe an die Seitenwand gestellt.

Person

Otto Flath
Otto Flath wurde am 9. Mai 1906 in Staritzke bei Kiew geboren. 1917 wurde die deutschstämmige Familie aus Russland ausgewiesen, nach beschwerlicher Flucht kam sie 1919 in Melsdorf bei Kiel an. Nach der Schule absolvierte Otto Flath ab 1922 eine Schnitzerlehre bei Karl Schneider in Kiel und bildete sich 1925 zum Bildhauergesellen fort. 1928 erhielt er ein Stipendium in der Holzbildhauerklasse der Kunst- und Gewerbeschule Kiel. 1932 lernte er das Künstlerehepar Ellen und Willy Burmester kennen und gründete gemeinsam mit ihnen den Kieler Künstlerverein. Ab 1936 war er über 50 Jahre lang in Bad Segeberg als freischaffender Holzbildhauer und Maler tätig, nur unterbrochen durch die Zeit des Zweiten Weltkriegs, die ihn schwer erschütterte. Sein Werk umfasst mehr als 3.500 Holzarbeiten (darunter große 50 Altäre) und rund 10.000 Aquarelle und Zeichnungen. Neben biblischen Motiven und Symbolen zeigen seine Arbeiten immer wieder Menschen, die in ihrem Glauben Trost und Zuversicht finden. Arbeiten finden sich in Deutschland, aber auch in skandinavischen Ländern, den USA, der Schweiz und Lettland. Zu den wichtigen Auszeichnungen gehören die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bad Segeberg 1971 und das Bundesverdienstkreuz 1981. Otto Flath starb am 10. Mai 1987 in Bad Segeberg. Sein ehemaliges Atelierhaus wird als Kunsthalle Otto Flath für Ausstellungen genutzt.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Literatur:
Gerda Prehn (Hg.): Otto Flath – Frühe Werke, J.F. Steinkopf Verlag, Kiel 2010
Gerda Orthmann: Altäre – Otto Flath, Bad Segeberg 1989
Gerda Orthmann: Otto Flath – Leben und Werk, Selbstverlag Hamburg 1988
Otto Flath – Ein norddeutscher Holzbildhauer, 6. Auflage 1977
Friedrich Laubscher: Gestaltgewordenes Erleben – Der Holzbildhauer Otto Flath, Verlag Junge Gemeinde Stuttgart, 1975

Galerie

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