Otto Flath:
Relief am Holzportal

Otto Flath: Relief an Holztür (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2019)

Daten zum Werk

Otto Flath: Relief am Holzportal (1953, Eichenholz)
Gedächtniskapelle, Glückstädter Straße 20, 24576 Bad Bramstedt

Routenplaner: 53.91887, 9.87369


Beschreibung

Das große Flachrelief am hölzernen Eingangsportal der Bad Bramstedter Gedächtniskapelle stammt vom Holzbildhauer Otto Flath. Jeder der beiden Türflügel zeigt jeweils zwei Menschen, die einander Trost spenden. Es handelt sich jeweils um eine ältere und eine jüngere Person, am linken Türflügel zwei weibliche, rechts zwei männliche. Die Jüngeren stehen einander mit den Rücken gegenüber und werden von den Älteren umrahmt. Das Relief ist grafisch reduziert und betont die Konturen der dargestellten Szene.

Person

Otto Flath
Otto Flath wurde am 9. Mai 1906 in Staritzke bei Kiew geboren. 1917 wurde die deutschstämmige Familie aus Russland ausgewiesen, nach beschwerlicher Flucht kam sie 1919 in Melsdorf bei Kiel an. Nach der Schule absolvierte Otto Flath ab 1922 eine Schnitzerlehre bei Karl Schneider in Kiel und bildete sich 1925 zum Bildhauergesellen fort. 1928 erhielt er ein Stipendium in der Holzbildhauerklasse der Kunst- und Gewerbeschule Kiel. 1932 lernte er das Künstlerehepar Ellen und Willy Burmester kennen und gründete gemeinsam mit ihnen den Kieler Künstlerverein. Ab 1936 war er über 50 Jahre lang in Bad Segeberg als freischaffender Holzbildhauer und Maler tätig, nur unterbrochen durch die Zeit des Zweiten Weltkriegs, die ihn schwer erschütterte. Sein Werk umfasst mehr als 3.500 Holzarbeiten (darunter große 50 Altäre) und rund 10.000 Aquarelle und Zeichnungen. Neben biblischen Motiven und Symbolen zeigen seine Arbeiten immer wieder Menschen, die in ihrem Glauben Trost und Zuversicht finden. Arbeiten finden sich in Deutschland, aber auch in skandinavischen Ländern, den USA, der Schweiz und Lettland. Zu den wichtigen Auszeichnungen gehören die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bad Segeberg 1971 und das Bundesverdienstkreuz 1981. Otto Flath starb am 10. Mai 1987 in Bad Segeberg. Sein ehemaliges Atelierhaus wird als Kunsthalle Otto Flath für Ausstellungen genutzt.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Literatur:
Gerda Prehn (Hg.): Otto Flath – Frühe Werke, J.F. Steinkopf Verlag, Kiel 2010
Gerda Orthmann: Altäre – Otto Flath, Bad Segeberg 1989
Gerda Orthmann: Otto Flath – Leben und Werk, Selbstverlag Hamburg 1988
Otto Flath – Ein norddeutscher Holzbildhauer, 6. Auflage 1977
Friedrich Laubscher: Gestaltgewordenes Erleben – Der Holzbildhauer Otto Flath, Verlag Junge Gemeinde Stuttgart, 1975

Galerie

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