Richard Emil Kuöhl u.a.:
Eisenbahner-Ehrenmal

Richard Emil Kuöhl und Richard Blumenfeld: Eisenbahner-Denkmal (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2020)

Daten zum Werk

Richard Emil Kuöhl u.a.: Eisenbahner-Ehrenmal (1926, Klinkerkeramik)
Rendsburger Straße 12, 24534 Neumünster

Routenplaner: 54.0783, 9.97965


Beschreibung

In der Rendsburger Straße, kurz vor dem Hauptbahnhof, steht das Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Eisenbahner. Als es 1926 errichtet wurde, entstanden überall im Land Ehrenmäler, die an gefallene Soldaten erinnern. Nach einem Entwurf vom Eisenbahnoberrat Wilhelm Eitner wurde das 8,5 Meter hohe Bauwerk durch den Eisenbahnverein und den Reichsbund Deutscher Eisenbahn-Kriegsteilnehmer errichtet. Das Bauwerk besteht aus einem würfelförmigen Sockel und einem pfeilderartigen Aufbau, alles in Klinkerkeramik in den Formen des Klinkerexpressionismus gestaltet. Den oberen Abschluss bildet ein Konsolgesims mit Kupferabdeckung. Der Keramiker Richard Emil Kuöhl gestaltete für alle vier Seiten Gedenktafeln, zwei davon bildhaft gestaltet, zwei als Namenstagen. Die Gestaltung des Ehrenmals lehnt sich bewusst an die damaligen Eingangstore des Güterbahnhofes an, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft befanden.

Person

Richard Emil Kuöhl
Richard Emil Kuöhl wurde am 31. Mai 1880 in Meißen geboren. Nach einer Ausbildung als Kunsttöpfer studierte er ab 1902 an der Dresdner Kunstgewerbeschule beim Bildhauer Karl Groß. Später folgte er seinem Lehrer aus Dresden Fritz Schumacher nach Hamburg, der u.a. für seine Backsteinbauten bekannt geworden ist, die Kuöhl dann in den folgenden Jahren mit Skulpturen ergänzend bestückte. Diese setzte er in Stein, Keramik und Terrakotta für Gebäude u.a. in Bad Oldesloe, Flensburg, Lübeck oder Hamburg sowie in Kunstobjekten auf Grabanlagen des Ohlsdorfer Friedhofs um. Er war Mitglied im Hamburger Kunstverein und 1919–1932 Mitglied der Hamburger Sezession, deren Jahresausstellung 1933 von den Nationalsozialisten zwangsgeschlossen wurde. Auch nach der Machtübernahme der NSDAP diente er den staatlichen Institutionen als Auftragnehmer wie beispielsweise mit dem Kriegerdenkmal in Hamburg, dem dann in den 1980er Jahren das Gegendenkmal des österreichischen Bildhauers Alfred Hrdlicka gegenübergestellt wurde. Er starb am 19. Mai 1961 in Rohlfshagen bei Bad Oldesloe.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Galerie

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