Richard Emil Kuöhl:
Fischer an der Gorch-Fock-Halle

Richard Emil Kuöhl: Gorch Fock (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2020)

Daten zum Werk

Richard Emil Kuöhl: Fischer an der Gorch-Fock-Halle (1929–30, keramische Plastik)
Gorch-Fock-Halle, Benittstraße 8, 21129 Hamburg (Finkenwerder)

Routenplaner: 53.53572, 9.87827


Beschreibung

Die Gorch-Fock-Halle in Finkenwerder wurde 1929–30 unter Fritz Schumacher als Mehrzweckhalle und kulturelles Zentrum erbaut. Mit ihrem Namen ehrt sie den aus Finkenwerder stammenden Heimatdichter Gorch Fock (1880–1916), der eigentlich Johann Wilhelm Kinau hieß und als Matrose während des Ersten Weltkriegs ums Leben kam.

Der offene, säulengestützte Vorraum zum Eingang wird oberhalb der Haupteingangstür durch eine Keramikplastik von Richard Emil Kuöhl geschmückt. Sie stellt einen Fischer mit Ruder und Netz dar, umringt von sechs gierigen Möwen, die wohl auf Beute warten. Neben einer Widmung wurde auch ein Vers des Dichters als Inschrift angebracht: „Die Heimat ist der Schlüssel zur Seele des Menschen. Dann aber gibt es Menschen, die der Schlüssel zu ihrer Heimat sind“.

Person

Richard Emil Kuöhl
Richard Emil Kuöhl wurde am 31. Mai 1880 in Meißen geboren. Nach einer Ausbildung als Kunsttöpfer studierte er ab 1902 an der Dresdner Kunstgewerbeschule beim Bildhauer Karl Groß. Später folgte er seinem Lehrer aus Dresden Fritz Schumacher nach Hamburg, der u.a. für seine Backsteinbauten bekannt geworden ist, die Kuöhl dann in den folgenden Jahren mit Skulpturen ergänzend bestückte. Diese setzte er in Stein, Keramik und Terrakotta für Gebäude u.a. in Bad Oldesloe, Flensburg, Lübeck oder Hamburg sowie in Kunstobjekten auf Grabanlagen des Ohlsdorfer Friedhofs um. Er war Mitglied im Hamburger Kunstverein und 1919–1932 Mitglied der Hamburger Sezession, deren Jahresausstellung 1933 von den Nationalsozialisten zwangsgeschlossen wurde. Auch nach der Machtübernahme der NSDAP diente er den staatlichen Institutionen als Auftragnehmer wie beispielsweise mit dem Kriegerdenkmal in Hamburg, dem dann in den 1980er Jahren das Gegendenkmal des österreichischen Bildhauers Alfred Hrdlicka gegenübergestellt wurde. Er starb am 19. Mai 1961 in Rohlfshagen bei Bad Oldesloe.

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Galerie

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