Richard Haizmann:
Fabeltier

Richard Haizmann: Wasserspeier (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2018)

Daten zum Werk

Richard Haizmann: Fabeltier / Wasserspeier
(1930, Bronze, Replik von 1994)
Stadtpark, 22303 Hamburg (Winterhude)

Routenplaner: 53.59727, 10.02132


Beschreibung

Wer sich das freundliche Fabeltier am Planschbecken des Hamburger Stadtparks ansieht, mag kaum glauben, dass es 1937 die Ungnade der staatlichen Behörden auf sich zog und entfernt wurde. Aber der von staatlicher Seite vorgegebene Kunstgeschmack war ein anderer als der hier präsentierte. Die Plastik des Bildhauers und Malers Richard Haizmann zeigt – damals als erste abstrakte Plastik im öffentlichen Raum Hamburgs – eine freie Formensprache mit rundlichen Formen. Die Form beflügelt die Fantasie der Kinder auf dem Spielplatz und lädt zum Klettern und Spielen ein. So war es auch bereits bei der Aufstellung: Während die Kinder den neuen Begleiter gleich in ihr Herz schlossen, waren viele Erwachsene erst einmal irritiert und versuchten, die Figur zu „verstehen“ und mit ihrem bisherigen Erfahrungsschatz abzugleichen, statt sich an der Figur zu erfreuen.

Die Originalplastik wurde 1937 entfernt und vermutlich eingeschmolzen. Seit 1994 steht eine originalgetreue Replik im Stadtpark, die von der Künstlerin Ursula Ritter erstellt und von der Hamburgischen Kulturstiftung, dem Bezirksamt Nord und der Kulturbehörde finanziert wurde.

Person

Richard Haizmann
Richard Haizmann wurde am 18. Oktober 1895 in Villingen, Baden geboren. Ende 1922 machte er sich in Hamburg mit einer kleinen Kunstgalerie, dem Graphischen Kabinett, selbstständig. Später begann sein eigener künstlerischer Weg ohne klassische künstlerische Ausbildung: Zunächst begann er als Maler, später widmete er sich mehr der Bildhauerei und Keramik. Seine ersten größeren Ausstellungen hatte er 1925 in Hamburg und Berlin. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, einem verhängten Ausstellungsverbot und dem Tod seines Mentors Max Sauerlandt zog er sich von der Großstadt Hamburg nach Niebüll in Nordfriesland zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er in die abstrakte Formenwelt seiner frühen Schaffensphase zurück. Am 30. April 1963 starb er in Niebüll. Dort präsentiert seit 1986 das Richard-Haizmann-Museum im alten Rathaus eine Werkauswahl seiner Arbeiten.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Galerie

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