Richard Luksch:
Grabmal Franziska Jahns

Richard Luksch: Grabmal Franziska Jahns (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2020)

Daten zum Werk

Richard Luksch: Grabmal Franziska Jahns
(1908, Sandstein, 140 cm breit, Figuren 100 cm hoch)
Friedhof Ohlsdorf, Garten der Frauen, Fuhlsbüttler Straße 756, 22337 Hamburg (Ohlsdorf)

Routenplaner: 53.62076, 10.05152


Beschreibung

Das Grabmal Jahns im Garten der Frauen auf dem Friedhof Ohlsdorf besteht aus einem niedrigen, mauerartigen und rechteckigen Rahmen, an dem sich seitlich zwei kniende Frauen gegenübersitzen. Während die eine Frau mit offenem Haar und geöffneten Handflächen nach vorn und oben schaut, ist die zweite Frau nach vorn gebeugt und tief in ihr Gewand gehüllt, das auch den Kopf verschleiert und das Gesicht fast unkenntlich macht. Der Blick ist gesenkt, die Handflächen sind verdeckt. Richard Luksch hat diese beiden Frauen als klare Gegenpole gestaltet. So drückt die eine Frau tiefe und in sich gekehrte Trauer aus, während die zweite sich dem Leben öffnet und nach vorne blickt. Glasierte Keramik-Sterne sind in dem Steinrahmen eingelassen, während kleine sternartige und hellere Einsätze den Rahmen überziehen.

Franziska Jahns (1850–1907) war über 38 Jahre das Kindermädchen in der Bankiersfamilie Moritz und Charlotte Warburg und wurde als „treue Freundin und Vertraute des Hauses“ bezeichnet. Das Grabmal wurde nach der Jahrtausendwende vom Bereich der Kapelle 7 an den heutigen Standort im Garten der Frauen versetzt. (Vgl. Leisner, 1990, Kat. 479)

Person

Richard Luksch
Richard Luksch wurde am 23. Januar 1872 in Wien geboren. Nach seiner Schulzeit studierte er ab 1894 an der Akademie der Bildenden Künste in München und fokussierte sich in dieser Zeit auf das Zeichnen und dann später auf die Malerei und die Bildhauerei. 1900 zog er dann zurück nach Wien, wo er 1904 in die Wiener Session eintrat, mit der er mehrfach zusammen ausstellte. In dieser Zeit schuf er Arbeiten u.a. für die Wiener Werkstätten (Ausstattung Palais Stoclet zusammen mit Carl Otto Czeschka) und erhielt öffentliche Aufträge u.a. für Prag, Brüssel, Augsburg und Darmstadt. 1905 verließ er die Wiener Secession und wurde 1907 an die Hamburger Kunst- und Gewerbeschule berufen, wo er ab 1910 als Professor für Entwurf und Bildhauerei lehrte. Der dem Jugendstil verbundene Künstler war u.a. Lehrer von Hans Martin Ruwoldt, Alwin Blaue, Martin Irwahn und Karl August Orth. Er war Mitglied des deutschen Künstlerbundes. 1920–1934 wirkte er intensiv bei den Künstlerfesten mit, aufgrund dessen er wegen NS-kritischer Aktivitäten vorzeitig aus dem Staatsdienst entlassen wurde. Richard Luksch starb am 21. April 1936 in Hamburg und wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf begraben.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

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