Rolf Goerler:
Teufel vor St. Marien

Rolf Goerler: Teufel vor St. Marien (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2019)

Daten zum Werk

Rolf Goerler: Teufel vor St. Marien (1999, Bronze)
St. Marien-Kirche, Marienkirchhof, 23552 Lübeck (Innenstadt)

Routenplaner: 53.8675, 10.68537


Beschreibung

Vor der südlichen Fassade der St. Marienkirche in Lübeck hockt auf einem langgestreckten Stein ein kleiner, freundlich lächelnder Teufel, der oft und gerne als Fotomotiv dient. Die kleine Figur erinnert an eine bekannte Lübecker Sage, nach der die Lübecker Bürger dem Teufel erzählen, dass sie statt der Marienkirche ein Wirtshaus errichten würden. Erfreut hilft dann der Teufel beim Bau mit, da ein Wirtshaus ganz nach seinem Geschmack ist. Erst kurz vor der Fertigstellung entdeckt er die Täuschung. Mit dem riesigen Stein will er daraufhin die Kirche wieder zerstören und wird erst besänftigt, als ihm ganz in der Nähe der Bau eines Wirtshauses versprochen wird. Den Teufelsstein lässt er vor der Kirche fallen und sitzt dort gut gelaunt, während er sich den Bart krault. Die Bronzeplastik des Bildhauers Rolf Goerler verbindet die identitätsstiftende, volksnahe Erzählung mit einer sympathischen Figur und knüpft damit ein Band zwischen der Kirche und dem Alltag der Menschen. Der kleine Teufel wird nicht als Bedrohung charakterisiert, sondern genau wie die Kirche als Teil des Lebens.

Person

Rolf Goerler
Rolf Goerler wurde 1927 in Hamburg geboren. 1947–1949 studierte er Bauplastik in Hamburg bei Ludwig Kunstmann, anschließend 1950–53 an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und 1953–55 an der l’Academia di Brera in Mailand. Ab 1955 war er freischaffend tätig, zunächst mit einem Atelier in Lütjensee, ab 1977 in seinem Lübecker Atelier. Zwischen 1956 und 1969 hatte er einen Lehrauftrag für plastisches Gestalten an der Volkshochschule Hamburg. Er hatte zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Deutschland und im europäischen Ausland. Sein künstlerisches Spektrum war vielfältig, ebenso die Materialien, mit denen er arbeitete. Viele seiner Arbeiten finden sich im öffentlichen Raum und in öffentlichen Gebäuden. Rolf Goerler starb 2006 in Lübeck.

Galerie

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