Siegfried Assmann:
Die sieben Schöpfungstage – Thomaskirche

Siegfried Assmann: Die sieben Schöpfungstage (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2019)

Daten zum Werk

Siegfried Assmann: Die sieben Schöpfungstage + Thomas und der Auferstandene
(1965, Rundfenster in Beton-Dall-Verglasung)
Thomaskirche Schulensee, Kirchenweg 20, 24113 Molfsee

Routenplaner: 54.28541, 10.081


Beschreibung

Die Thomaskirche in Schulensee wird Mitte der 1960er Jahre vom Architekten Otto Andersen in moderner Formensprache erbaut. Die Gestaltung der zahlreichen Glasfenster und des Kruzifix übernimmt der Maler und Bildhauer Siegfried Assmann. Bei Betreten der Kirche fällt der Blick als erstes auf sieben große Rundfenster, die sich wie ein Band an zwei Wänden der Kirche entlangziehen und der wechselnden Raumhöhe folgen. Zu sehen ist eine stilisierte Darstellung der sieben Schöpfungstage. Beginnend links über der Orgelempore mit dem ersten Tag und der Erschaffung des Lichts, schließt sich rechts daneben und ein wenig tiefer der zweite Tag mit der Trennung von Meer und Land an. Am tiefsten Punkt des Raumes und am Beginn der zweiten Wand sind Tag und Nacht zu sehen. Nun steigt die Reihe kontinuierlich bis zum siebten Rundfenster und zum Segen Gottes an.

Ein weiteres Rundfenster abseits dieser Reihe befindet sich in der Sakristei und stellt den auferstandenen Christus vor dem zweifelnden Jünger Thomas dar.

Person

Siegfried Assmann
Siegfried Johann Assmann wurde am 1. Februar 1925 in Kirchplatz, Provinz Posen geboren. Er studierte ab 1947 an der Landeskunstschule in Hamburg bei Theo Ortner (dessen Meisterklasse er später absolvierte), Willi Breest und Alfred Mahlau und begann seine künstlerische Karriere 1951. Schnell machte er sich einen Namen als Glasmaler für Kirchenfenster. Zusätzliche Aufträge zu kirchlichen Ausbauten u.a. auch mit Mahnmalen, Reliefs und Interieur ab den 1960er Jahren brachten ihn zur Bildhauerei. Dem Ehrenmal in Gudendorf/Ditmarschen folgten Mahnmale in Husum, Heide und Geesthacht sowie zahlreiche Bronzen für öffentliche und privat Bauten. Bei dem Bau seiner Segelyacht in GFK (glasfaser-verstärkter Kunststoff) kam ihm die Idee der Synthese aus Malerei und Bildhauerei. Ungewöhnliche, farbige Skulpturen entstanden in dem damals bewunderten neuen Material. In seiner Tätigkeit im Bereich der Plastik schuf er mehr als 1.000 Arbeiten mit figürlichen Mensch- oder Tier-Motiven sowie Arrangements von farbigen Kirchenfenstern in Schleswig-Holstein und Hamburg. Als ein Höhepunkt in seinem Werk gilt die umfangreiche Raumgestaltung im Kloster Nütschau. Siegfried Assmann lebte und arbeitete viele Jahre in Großhansdorf, wo er am 7. Juni 2021 verstarb.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kirchenfenster

Literatur:
Siegfried Assmann 1951–1981, Verlag Daimler Benz AG Stuttgart, um 1988

Galerie

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