Siegfried Assmann:
Mahnmal für die Opfer aller Kriege

Siegfried Assmann: Mahnmal für die Opfer aller Kriege (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2019)

Daten zum Werk

Siegfried Assmann: Mahnmal für die Opfer aller Kriege (1963)
Schlosspark, 25813 Husum

Routenplaner: 54.47961, 9.05099


Beschreibung

Das sehr expressive Kunstwerk besteht aus einem Sockel, der zu zerbersten und zersplittern scheint, mit drei verstümmelten, verrenkt liegenden und halb verschütteten Leibern. Darüber kniet eine weitere Person mit gesenktem Kopf, den linken Arm flehend und abwehrend in die Luft gestreckt. Das Mahnmal für die Opfer aller Kriege wurde vom Bildhauer Siegfried Assmann gefertigt und am Volkstrauertag 1963 eingeweiht. Bei der Einweihung lobte Propst Petersen den Mut, sich von den bis dahin üblichen Denkmalen formal zu lösen und zu provozieren.

Person

Siegfried Assmann
Siegfried Johann Assmann wurde am 1. Februar 1925 in Kirchplatz, Provinz Posen geboren. Er studierte ab 1947 an der Landeskunstschule in Hamburg bei Theo Ortner (dessen Meisterklasse er später absolvierte), Willi Breest und Alfred Mahlau und begann seine künstlerische Karriere 1951. Schnell machte er sich einen Namen als Glasmaler für Kirchenfenster. Zusätzliche Aufträge zu kirchlichen Ausbauten u.a. auch mit Mahnmalen, Reliefs und Interieur ab den 1960er Jahren brachten ihn zur Bildhauerei. Dem Ehrenmal in Gudendorf/Ditmarschen folgten Mahnmale in Husum, Heide und Geesthacht sowie zahlreiche Bronzen für öffentliche und privat Bauten. Bei dem Bau seiner Segelyacht in GFK (glasfaser-verstärkter Kunststoff) kam ihm die Idee der Synthese aus Malerei und Bildhauerei. Ungewöhnliche, farbige Skulpturen entstanden in dem damals bewunderten neuen Material. In seiner Tätigkeit im Bereich der Plastik schuf er mehr als 1.000 Arbeiten mit figürlichen Mensch- oder Tier-Motiven sowie Arrangements von farbigen Kirchenfenstern in Schleswig-Holstein und Hamburg. Als ein Höhepunkt in seinem Werk gilt die umfangreiche Raumgestaltung im Kloster Nütschau. Siegfried Assmann lebte und arbeitete viele Jahre in Großhansdorf, wo er am 7. Juni 2021 verstarb.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kirchenfenster

Literatur:
Siegfried Assmann 1951–1981, Verlag Daimler Benz AG Stuttgart, um 1988

Galerie

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