Stephan Balkenhol:
Mann auf Boje

Stephan Balkenhol: Mann auf Boje (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2020)

Daten zum Werk

Stephan Balkenhol: Mann auf Boje
(1993, ursprünglich Eichenholz, farbig gefasst, 2021 neu in Aluminium erstellt)
Serrahn, Bergedorfer Schloßstraße 2, 21029 Hamburg (Bergedorf)

Routenplaner: 53.48897, 10.20931


Beschreibung

Vier Männer, verteilt im Hamburger Stadtgebiet, sind fast so etwas wie Wahrzeichen der Hansestadt. Sie stehen, 1993 aus Eichenholz geschnitzt und farbig gefasst, auf Bojen mitten im Wasser und sind beliebte Sehenswürdigkeiten und Fotomotive. Gemeinsam verbinden sie vier Orte miteinander – den Serrahn in Bergedorf, die Elbe bei Övelgönne, die Süderelbe in Harburg und die Außenalter an der Gurlitt-Insel – und schaffen so ein unsichtbares Netz über räumliche Grenzen hinweg. Aufgrund starker Verwitterung wurden sie ab Jahr 2020 in Aluminium neu erstellt.

Die Männer stehen aufrecht auf schwankenden Bojen mitten im Wasser, alle gekleidet in ein weißes Hemd und eine dunkle Hose. Die Körperhaltungen unterscheiden sich leicht, mal sind die Arme verschränkt, mal hängen sie herab. Doch allen Männer gleich ist der unbewegte Ausdruck, das Nichtstun, die Neutralität. Ungewöhnlich ist allein der Standort mitten im Wasser, mal umgeben von der pulsierenden Hafenlandschaft, mal im idyllischen Serrahn.

Person

Stephan Balkenhol
Stephan Balkenhol wurde 1957 in Fritzlar, Hessen geboren. Er besuchte mehrere Jahre die Europäische Schule in Luxemburg. Durch das Karl Schmidt-Rottluff-Stipendium konnte er seinen Weg zum Bildhauer einschlagen. 1976–1982 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg unter anderem bei Ulrich Rückriem und war Lehrer am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt a. M. Seit 1992 ist er Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Bekannt wurde er durch seine geschnitzten Holzskulpturen aus Weichholz wie Pappel, teils in Lebensgröße. Lithografien, Holzschnitte, Siebdruck und Zeichnungen ergänzen sein Werksspektrum. Dabei stehen Menschen, aber auch Tiere und Architekturen im Mittelpunkt seiner teils farbigen Arbeiten, die mehrheitlich direkt aus dem Stamm herausgearbeitet sind. Bewusst bleibt Material und Arbeitsstruktur sichtbar. Seit 1986 stellte er in einer Vielzahl von Einzelausstellungen in Deutschland, dem europäischen Ausland, aber auch in USA und Japan aus. Seine Arbeiten sind in Museen der Schweiz und Luxemburg sowie Deutschland vertreten. 1986 erhielt er ein Arbeitsstipendium der Stadt Hamburg, 1989 den Förderpreis des Landes Baden-Württemberg, 1990 den Bremer Kunstpreis sowie 2014 den Ordre des Arts et des Lettres, verliehen durch die französische Ministerin für Kultur und Kommunikation. Seit 2016 ist er Ehrenmitglied der Akademie der Russischen Künste. Stephan Balkenhol lebt und arbeitet in Karlsruhe, Berlin, Meisenthal in Lothringen und Kassel.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

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