Uwe Bangert:
Die Bremer Stadtmusikanten

Uwe Bangert: Die Bremer Stadtmusikanten (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2018)

Daten zum Werk

Uwe Bangert: Die Bremer Stadtmusikanten (1973, Keramik, ca. 250 x 190 cm,
Ausf.: Hans-Jürgen Merensky, Architekt: Werner Feldsien)
Pausenhalle Grundschule Maienbeeck, Maienbeeck 11, 24576 Bad Bramstedt

Routenplaner: 53.92022, 9.87913


Beschreibung

Jedes Kind kennt das Märchen der vier Bremer Stadtmusikanten, der vier Tiere, die „etwas Besseres als den Tod“ suchten. Doch statt ihre geplante Karriere als Stadtmusikanten in Bremen zu verwirklichen, bleiben sie im Haus einer Räuberbande, welche sie mit ihrem lauten Gesang vertrieben haben. Die Tierfabel um die Themen Mut und Gemeinschaft begleitet Kinder seit ihrer erstmaligen Veröffentlichung 1819 in der Märchensammlung der Brüder Grimm bis heute.

Als Auftragsarbeit im Rahmen der Kunst am Bau gestaltete der Künstler Uwe Bangert das Motiv als ein rund zweieinhalb Meter hohes Wandbild aus farbigen Keramikfliesen vor einer roten Backsteinwand. Die Ausführung vor Ort übernahm Hans-Jürgen Merensky. Die Arbeit zeigt das bekannte Motiv der vier übereinander stehenden Tiere in einer stark grafischen Form und erinnert an die Bronzeplastik von Gerhard Marcks vor dem Bremer Rathaus. Die Keramikteilchen sind in verschiedenen Farben erstellt und individuell auf die vier Tiere abgestimmt.

Person

Uwe Bangert
Uwe Bangert wurde am 3. November 1927 in Neumünster geboren. Mit Umzug 1938 nach Bad Segeberg und Abitur 1948 hatte er sich entschlossen, inspiriert durch ein Gemälde von Karl-Storch dem Älteren, Künstler zu werden. 1949–1950 erhielt er an der privaten Kunstschule „Auf dem Steinberg“ in Plön bei Erich Richter und Karl Storch d. J. seine Kunstausbildung. 1950 bis 1951 studierte er an der Landeskunstschule in Hamburg bei Alfred Mahlau mit dem Schwerpunkt angewandte Kunst und Gestaltung. Sein stilistischer Fokus lag Zeit seines Lebens auf einem genauen, altmeisterlichen, fast fotografisch exakten Realismus mit Grafiken, Zeichnungen und Gemälden. Dabei standen Motive wie Stilleben, Portraits, Insekten oder auch Landschaften, mehrheitlich aus dem regionalen Umfeld, im Vordergrund. Gemeinsame Ausstellungen, wie 1995 mit den Norddeutschen Realisten, bestätigen diese Zielausrichtung. Ab 1961 begann er zusätzlich bildhauerische Arbeiten zur Kunst am Bau (u.a. für die Grundschule in Fahrenkrug), deren Zyklus 1995 mit dem Ziegelrelief „Baum“ an der Grundschule in Nützen endet. Zur Kunst im öffentlichen Raum gehören u.a. Keramische Wandbilder, Bildteppiche, Kirchenfenster, Ziegelreliefs und Brunnen. Ab 1951 war er freischaffender Künstler, Mitglied im BBK Schleswig-Holstein, sowie ab 1953 Mitglied und Teilnehmer an allen Landesschauen des BBK/LBK und hier u.a. Jurymitglied für die Landesschau. In den 1960 und 70er Jahren unterrichtete er an der Volkshochschule in Bad Segeberg. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, Reisestudien sowie diverse Stipendien in Norwegen, Frankreich, Dänemark und Italien, die Verleihung der Heinrich-Rantzau-Medallie (1988) als auch die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bad Segeberg (2007) prägten sein künstlerisches Leben. Am 19. November 2017 verstarb Uwe Bangert in Bad Segeberg.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia Kirchenfenster Sparkassenstiftung

Literatur:
Anna-Sophie Laug: Uwe Bangert – Kunst am Bau, Edition Morpho Bad Segeberg, 2017

Galerie

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