Uwe Bangert:
Musikinstrumente

Uwe Bangert: Musikinstrumente (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2018)

Daten zum Werk

Uwe Bangert: Musikinstrumente (1970, Engobe, 255 x 460cm, Wasserspender zerstört,
Ausf. Hans-Jürgen Merensky, Architekt: Werner Feldsien)
Vestibül, Gemeinschaftsschule Auenland, Schäferberg 28, 24576 Bad Bramstedt

Routenplaner: 53.92471, 9.87467


Beschreibung

Für die Eingangshalle der heutigen Gemeinschaftsschule Auenland in Bad Bramstedt gestaltete der Künstler Uwe Bangert ein fast fünf Meter breites Wandbild. Die Ausführung vor Ort in dünnflüssiger Tonmineralmasse übernahm Hans-Jürgen Merensky. Das Wandbild zeigt in stilisierter und grafisch gestalteter Form eine Vielzahl von Musikinstrumenten in den gelben, blauen und grauen Farbtönen. Die Vielfalt der Blas-, Zupf-, Streich- und Schlaginstrumente eines großen Orchesters wird durch die Überlagerung der Farbflächen und Linien herausgearbeitet.

Uwe Bangert übersetzt in diesem Bild die räumliche Ausdehnung des Orchesters in eine reduzierte, grafische Form. Die entstandene Arbeit wirkt selbst wie eine geschickte Komposition ähnlich wie ein Musikstück und lädt zur genauen Betrachtung und Erkundung des Bildes ein. Nicht der Klang der Instrumente entscheidet über ihre Platzierung im Bild, sondern die jeweilige Architektur. Und so scheint das Bild fast geometrisch aus Kreisen, Linien und Flächen konstruiert zu sein, obwohl ihm die Darstellung realer Gegenstände zugrunde liegt.

Person

Uwe Bangert
Uwe Bangert wurde am 3. November 1927 in Neumünster geboren. Mit Umzug 1938 nach Bad Segeberg und Abitur 1948 hatte er sich entschlossen, inspiriert durch ein Gemälde von Karl-Storch dem Älteren, Künstler zu werden. 1949–1950 erhielt er an der privaten Kunstschule „Auf dem Steinberg“ in Plön bei Erich Richter und Karl Storch d. J. seine Kunstausbildung. 1950 bis 1951 studierte er an der Landeskunstschule in Hamburg bei Alfred Mahlau mit dem Schwerpunkt angewandte Kunst und Gestaltung. Sein stilistischer Fokus lag Zeit seines Lebens auf einem genauen, altmeisterlichen, fast fotografisch exakten Realismus mit Grafiken, Zeichnungen und Gemälden. Dabei standen Motive wie Stilleben, Portraits, Insekten oder auch Landschaften, mehrheitlich aus dem regionalen Umfeld, im Vordergrund. Gemeinsame Ausstellungen, wie 1995 mit den Norddeutschen Realisten, bestätigen diese Zielausrichtung. Ab 1961 begann er zusätzlich bildhauerische Arbeiten zur Kunst am Bau (u.a. für die Grundschule in Fahrenkrug), deren Zyklus 1995 mit dem Ziegelrelief „Baum“ an der Grundschule in Nützen endet. Zur Kunst im öffentlichen Raum gehören u.a. Keramische Wandbilder, Bildteppiche, Kirchenfenster, Ziegelreliefs und Brunnen. Ab 1951 war er freischaffender Künstler, Mitglied im BBK Schleswig-Holstein, sowie ab 1953 Mitglied und Teilnehmer an allen Landesschauen des BBK/LBK und hier u.a. Jurymitglied für die Landesschau. In den 1960 und 70er Jahren unterrichtete er an der Volkshochschule in Bad Segeberg. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, Reisestudien sowie diverse Stipendien in Norwegen, Frankreich, Dänemark und Italien, die Verleihung der Heinrich-Rantzau-Medallie (1988) als auch die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bad Segeberg (2007) prägten sein künstlerisches Leben. Am 19. November 2017 verstarb Uwe Bangert in Bad Segeberg.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia Kirchenfenster Sparkassenstiftung

Literatur:
Anna-Sophie Laug: Uwe Bangert – Kunst am Bau, Edition Morpho Bad Segeberg, 2017

Galerie

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