Waldemar Otto:
Denkmal für Heinrich Heine

Waldemar Otto: Denkmal für Heinrich Heine (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2022)

Daten zum Werk

Waldemar Otto: Denkmal für Heinrich Heine
(1982, Bronze und Sandstein, Höhe ca. 500 cm)
Rathausmarkt, 20095 Hamburg (Neustadt)

Routenplaner: 53.55046, 9.99368


Beschreibung

Das Denkmal für Heinrich Heine (1797–1856) auf dem Hamburger Rathausmarkt ist kein strahlendes Abbild des Lyrikers, wie man es in früheren Zeiten erstellt hätte, weder ein heroisches Standbild noch eine prächtige Büste. Stattdessen zeigt der Bildhauer Waldemar Otto einen in sich gekehrten Menschen im langen Mantel, die Arme verschränkt, den Kopf nach unten abgestützt und auch die Beine haben keinen sicheren Stand. Es wird deutlich, dass dieser Mensch nicht jedermann gefallen will und seinen eigenen Weg geht.

Heinrich Heine war Zeit seines Lebens und auch über seinen Tod hinaus umstritten, sowohl wegen seiner Äußerungen als auch wegen seiner jüdischen Herkunft. Man tat sich lange Zeit schwer damit, den Dichter zu ehren, erst Recht während des Nationalsozialismus. Damals wurden gar seine Bücher verbrannt und Denkmäler zerstört. Vier Bronzereliefs und erläuternde Texte am Sockel stellen die gespaltene öffentliche Wirkung und Wahrnehmung dar.

Person

Waldemar Otto
Waldemar Otto wurde am 30. März 1929 in Petrikau/Polen geboren. 1948 begann er an der Berliner Hochschule für bildende Künste ein Studium der Bildhauerei. 1952–1954 war er Meisterschüler bei Alexander Gonda. Nach einem Studienjahr in Florenz, ermöglicht durch ein Stipendium des DAAD, begann er 1955 seine freischaffende Tätigkeit in Berlin. International wurde er durch verschiedene Auszeichnungen, Arbeitsaufenthalte und Einzel-Ausstellungen in Deutschland aber auch u.a. in Österreich, Niederlande, Russland, Irland, Chile und den USA bekannt. 1957 erhielt er den Preis der Großen Berliner Kunstausstellung und 1960 der Berliner Kunstpreis Junge Generation. 1973-1994 übernahm er eine Professur an der Hochschule für Künste in Bremen. Seine figürlichen Menschenbilder aus Holz, aber vor allem aus Granit, Bronze und Steinguss sind häufig auch als Mensch-Wand-Figuren realisiert. Viele der Arbeiten im öffentlichen Raum befinden sich Bremen, Worpswede, Hamburg, Lübeck und Schleswig sowie in verschiedenen deutschen Städten. 1981 war er Ehrengast in der Villa Massimo in Rom und erhielt 2000 den Prix Florence Gold in Monaco. Er lebte und arbeitete im Künstlerdorf Worpswede. Waldemar Otto starb am 8. Mai 2020 in Worpswede.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Galerie

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