Werner Juza:
Altarbilder in St. Willehad

Werner Juza: Altarbilder in St. Willehad (Foto: Kunst@SH/Jan Petersen, 2025)

Daten zum Werk

Werner Juza: Altarbilder in St. Willehad (1998/99)
Kirche St. Willehad Süderstraße 8a, 25917 Leck

Routenplaner: 54.77188, 8.9723


Beschreibung

Nachdem Werner Juza bereits 1993–95 im Zuge der Umgestaltung der mittelalterlichen Kirche St. Willehad in Leck die Bildtafeln der Empore ergänzte und für den neu erstellten Altarkasten nach mittelalterlichem Vorbild die Predella mit einem Motiv des Abendmahls bemalte, erhielt er wenige Jahre später auch den Auftrag, die Außenseiten der beiden Flügel zu bemalen. Diese Außenseiten sind in der Passionszeit von Aschermittwoch bis zum Karsamstag sichtbar, während in der übrigen Zeit die Schnitzereien von 1520 zu sehen sind.

Der Künstler ließ sich von mittelalterlichen Totentanz-Darstellungen inspirieren und zeigt in seinem „Ostertanz“ den Tod als Skelett mit Trommel, dessen Takt alle Menschen folgen, egal ob arm oder reich, ob weltlich oder geistlich. Die Farbigkeit der Darstellung nimmt von grell leuchtenden Farben oben nach unten hin immer stärker ab. Am unteren Bildrand des linken Flügels ist die heilige Familie zu sehen, fahl und gekrümmt am Boden. Unten auf dem rechten Flügel ist der Gekreuzigte zu sehen, am Boden liegend und beweint, während ein Soldat die Szene bewacht. Nach oben hin löst sich die Trauer wieder auf, und die Farbigkeit nimmt zu. Ein Engel im weißen Gewand spendet den Segen, und die Menschen wenden sich dem göttlichen Licht zu.

Person

Werner Juza
Werner Juza wurde am 22. März 1924 in Rodewisch im Vogtland geboren. 1941 begann er an der Staatsbauschule in Dresden eine Ausbildung zum Architekten, musste aber 1942 wegen seiner Einberufung zum Kriegsdienst abbrechen. 1946 nahm er ein Architekturstudium in Weimar auf, das er 1947 abbrach, um in einem Architekturbüro zu arbeiten. Ab 1951 war er autodidaktisch als freischaffener Künstler tätig. Er erhielt Aufträge in sanierungs- und restaurationsbedürftigen Kirchen. Konfrontationen mit staatlichen Organisationen verhinderten staatliche Aufträge. Neben dem Malen und Zeichnen war er mit Holzbearbeitung, Kupfertreibarbeiten, der Innengestaltung von Kirchenräumen sowie der Gestaltung von Fenstern tätig. Ein Großteil seines Schaffens widmete sich christlichen Themen. Seine Arbeiten sind in vielen Kirchen, vor allem in Sachsen, zum Beispiel in Form von Altarbildern zu finden. Zu seinen bekanntesten Werken zählt das Wandgemälde Versöhnung in der Dreikönigskirche in Dresden. 1999 wurde er mit der Sächsischen Verfassungsmedaille ausgezeichnet. 2010 wurde er Ehrenbürger der Gemeinde Wachau bei Radeberg, wo er lebte und arbeitete. Er war Ehrenmitglied im Künstlerbund Dresden. Werner Juza starb am 25. August 2022 in Sörnewitz.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia




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Galerie

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