Winni Schaak:
Vier Kirchen

Winni Schaak: Vier Kirchen (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2019)

Daten zum Werk

Winni Schaak: Vier Kirchen / Kreuzweg, 2. Station und Kreuzpunkt mit dem Märtyrerweg (2013, Cortenstahl)
Burgtor, 23552 Lübeck (Innenstadt)

Routenplaner: 53.87387, 10.69094


Beschreibung

Winni Schaaks schlichtes und klares Relief aus Cortenstahl befindet sich in einem Durchgang am Burgtor und erinnert an die Geistlichen aus vier Lübecker Kirchen – Johannes Prassek, Eduard Müller, Hermann Lange und Karl Friedrich Stellbrink –, die wegen ihres Widerstandes gegen den Nationalsozialismus hingerichtet wurden. Ähnlich wie der Monolith an der Jakobikirche täuscht auch dieses Werk durch das Spiel der Perspektiven ein größeres Volumen vor, als es tatsächlich einnimmt. Denn es ist eher grafisch als räumlich konstruiert und nutzt die Wirkung der indirekten Beleuchtung unterhalb des Durchgangs. Eng beieinander schweben vier Körper –  auch die Unterseite ist zu sehen – wobei die genaue Verortung im Raum bewusst offen bleibt. Dieses Schweben im Raum kann als Zeichen für den Märtyertod der vier Geistlichen interpretiert werden, deren Gedankengut über den gewaltsamen Tod hinaus Bestand hat.

Nach Winni Schaaks Monolith als erster Station des historischen Lübecker Kreuzwegs markiert das Relief Vier Kirchen dessen zweite Station und zugleich einen Teil des neu entstandenen Märtyrerwegs. Der Kreuzweg wird im 15. Jahrhundert vom Lübecker Kaufmann Hinrich Konstin errichtet und erinnert an den Leidensweg Christi. Der Märtyrerweg hingegen bezieht sich auf die Zeit des Nationalsozialismus und hält die Erinnerung an die vier Geistlichen wach. Das Relief entsteht zusammen mit sieben weiteren Werken im Jahr 2013 während eines Bildhauersymposiums in Lübeck.

Person

Winni Schaak
Winni Schaak wurde 1957 in Kropp geboren. Nachdem er 1984–85 als Schmied auf Wanderschaft war, studierte er 1986–90 Bildhauerei in Aachen bei Prof. Wolfgang Bier. Seit 1992 ist er freischaffender Bildhauer in Hamburg, seit 2008 in Lübeck. Nach verschiedenen Lehraufträgen in Lübeck und Nakasov in Dänemark, war er ab 2011 Sachverständiger der Gesellschaft für Metallskulpturen-­Unikate in Hamburg. Seit 1993 stellt er im In- und Ausland jährlich an mehreren Einzel-­ und Gruppenausstellungen aus und erhielt Preise und Auszeichnungen u. a. für Skulpturen im öffentlichen Raum.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Galerie

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