Helene Blum-Gliewe:
Fischer am Strand

Helene Blum-Gliewe: Fischer am Strand (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2021)

Daten zum Werk

Helene Blum-Gliewe: Fischer am Strand (Sgraffito)
Bergstraße 33, 24226 Heikendorf

Routenplaner: 54.37492, 10.20315


Beschreibung

An einer Hauswand in der Heikendorfer Bergstraße findet sich ein Sgraffito von Helene Blum-Gliewe. Zu sehen ist eine Hafenszene, die an das traditionelle Leben im einstigen Fischerdorf an der Kieler Förde erinnert. Am rechten Bildrand liegt ein kleines Fischerboot auf dem Trockenen. Der Fischer sitzt auf dem Rand des Bootes, die Fischerin mit Korb steht daneben. Beide blicken zum Hafen mit weiteren Booten am linken Bildrand. Das Sgraffito in zwei gedämpften Farben ist grafisch reduziert und zeigt eine ausgewogene Balance zwischen Bildvordergrund und Hintergrund.

Person

Helene Blum-Gliewe
Helene Blum-Gliewe wurde am 17. Dezember 1907 als Helene Gliewe in Stolp in Pommern geboren. In Berlin arbeitete sie als Assistentin beim Bühnenbildner Edward Suhr (1899–1971) an der Volksbühne am Bülowplatz. Ab 1924 studierte sie zusätzlich an der Hochschule der Bildenden Künste in Charlottenburg als Schülerin von Cesar Klein, Emil Orlik und Karl Hofer. Sie wurde die erste weibliche Bühnenbildnerin Deutschlands. Ab 1926 arbeitete sie am Grenzlandtheater, dem Landestheater der Stadt Schneidemühl, danach 1928–39 freischaffend als Bühnenbildnerin für rund 400 Stücke. Sie erhielt Gastaufträge in den Niederlanden, in Wuppertal, Dessau und Altona und war an Ausstellungen in Mailand, Madrid, Bayreuth beteiligt. 1939 heiratete sie den Arzt Dr. Josef Blum. 1940–42 war sie für das Brüsseler Opernhaus La Monnaie/De Munt, das Königliche Schauspielhaus in Antwerpen, das belgische Staatsschauspiel Antwerpen und das französische Grand Théâtre in Lille tätig. Ab 1947 wurde sie in Mönkeberg an der Kieler Förde ansässig. Dort arbeitete sie in den folgenden 20 Jahren intensiv mit dem Malermeister Kurt Weinreich zusammen und erhielt zahlreiche Aufträge für Wandmalereien, Sgraffiti, großflächige Wandfriese, Kirchenfenster und mehr. In Schleswig-Holstein wurden 52 großformatige Arbeiten umgesetzt. Helene Blum-Gliewe starb am 31. Januar 1992 in Kiel.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia Kirchenfenster

Literatur:
Sabine Leonhardt: Helene Blum-Gliewe – Vom Bühnenbild zur Kunst am Bau – 1907-1992, Verlag der Kunst Dresden 2019

Galerie

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