Josef Baron:
Chorfenster St. Marien

Josef Baron: Chorfenster (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2020)

Daten zum Werk

Josef Baron: Chorfenster (1990, Buntglasfenster)
Kath. Kirche St. Marien, Nordergraben 36, 24937 Flensburg

Routenplaner: 54.7877, 9.4313


Beschreibung

Die katholische Kirche St. Marien wurde nach Kriegsschäden 1959 erneuert. Zu dieser Zeit wurden auch expressive figürliche Chorfenster von Johannes Beeck installiert. Rund dreißig Jahre später ließ man sie jedoch gegen sieben deutlich dezentere Fenster von Josef Baron ersetzen. Farblich beschränken sie sich auf ein zartes Grün sowie Grautöne. Als Muster wechseln sich zwei verschiedene Ornamente mit Rauten und Linien ab. Der Eindruck ist sehr harmonisch und dennoch lebhaft.

Person

Josef Baron
Josef Baron wurde am 19. Februar 1920 in Oberschlesien geboren. Nach einer dreijährigen Ausbildung bei einer Hamburger Reederei in Kapstadt/Afrika sowie seinem Wehr- und Kriegsdienst studierte er an der Meisterschule in Flensburg Innenarchitektur, Kunstgeschichte und Holzbildhauerei. 1953 zog er nach Unna-Hemmerde und absolvierte ein Kunststudium an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Ewald Mataré. Hier war er Kommilitone von Joseph Beuys. Zusammen mit seinen Mitschülern gestalteten er unter Anleitung von Mataré (1887-1965) die Türen (Fertigstellung 1954) des Südportals des Kölner Doms. Die Innen-Gestaltung der Wallfahrtskirche der Basilika in Werl war der Beginn für weitere Aufträge mit kompletten Neugestaltungen des Innenbereichs vieler Sakralbauten in Deutschland (u.a. in Paderborn, Hildesheim, Herne, Münster, Lohne, Emden) aber z.B. mit Papua Neuguinea, Caracas, Beirut und Kairo auch im Ausland. Insbesondere bei den Ausbauten lokaler Kirchen arbeitete er bei der Gestaltung von Kirchenfenstern mit befreundeten Künstlern wie u.a. dem Maler und Glasbildner Wilhelm Buschulte (1923-2013) zusammen. Zusätzlich zu den Kirchenaufträgen erhielt er auch solche für figürliche Skulpturengruppen im öffentlichen Raum mit weltlichen Motiven, wovon der Eselsbrunnen (1978) auf dem Alten Markt in Unna, die Ziegengruppe (1996) in Gifhorn oder der Ikarus in Unna (Ernst-Barlach-Gymnasium) stilistisch an seine expressionistische Bildhauerkunst erinnern. Josef Baron starb am 1. Januar 2020 in Unna-Hemmerde, Nordrhein-Westfalen.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia Kirchenfenster

Galerie

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