Jochen Gerz und Esther Shalev-Gerz:
Harburger Mahnmal
21073 Hamburg-Harburg
Jochen Gerz wurde am 4. April 1940 in Berlin geboren. 1959–1963 studierte er in Köln, Basel und London Literatur, Sinologie und Urgeschichte, bevor er 1966 nach Paris und 2007 nach Irland ging. Die Arbeiten des Autodidakten mit neuen Medien fokussieren sich auf Performances, Künstlerbücher, Installationen sowie insbesondere Foto/Text-Beiträge ab 1968 mit Einbeziehung des öffentlichen Raumes. Dabei stellt er seinen Fotos Texte gegenüber, wobei sich beide nicht wechselseitig erläutern oder beschreiben sollen, sondern den Betrachter bzw. die Gesellschaft als Teil des kreativen Prozesses mit einbeziehen sollen. So sind in manchen der Installationen z.B. das eigentliche Mahnmal nicht sichtbar, sondern muss in der Anschauung des Betrachters gedacht und realisiert werden. Seine Text/Foto-Kreationen nennt er „visuelle Poesie“. Zu den bekanntesten seiner Werke gehören u.a. das „Mahnmal gegen Faschismus, Hamburg-Harburg“ (1986), die Installation „2146 Steine-Mahnmal gegen Rassismus, Saarbrücken“ (1990-1993) sowie der „Platz des europäischen Versprechens, Bochum“ (2004–15). Seit 1975 konnte man Gruppen und Einzelausstellungen seiner Arbeiten in verschiedenen deutschen Städten sowie u.a. in Calais und Mailand sehen. Internationale Aufmerksamkeit erreichte er mit Beiträgen zur 37. Biennale in Venedig (1976) sowie zur documenta 6 (1977) und docmenta 8 (1987) in Kassel. Er ist Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, und Honorarprofessor an der Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig. Unter den vielen Preisen und Auszeichnungen sind der Deutsche Kritikerpreis, Berlin (1996); Ordre National du Mérite, Paris (1996); Peter Weiss-Preis, Bochum (1996) und der Grand Prix National des Arts Visuels, Paris (1998). Jochen Gerz lebt und arbeitet seit 2007 in Irland.
1 Kunstwerk: