Fred Thieler:
Horizontale
24118 Kiel
Fred Thieler, eigentlich Fritz Wilhelm Richard, wurde am 17. März 1916 in Königsberg geboren. Nach Abitur und Arbeitsdienst besuchte er die private Malschule Hein König und war Werkstudent einer Licht- und Fotopauserei in München. 1946–1950 studierte er Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Carl Caspar. Freundschaften pflegte er u.a. mit Gerhard Fietz, Rolf Cavael, Willy Hempel, Brigitte Meier-Denninghoff, Fritz Winter, Willi Baumeister sowie Rupprecht Geiger mit dem zusammen er Gründungsmitglied der Gruppe “ZEN 49“ war. Fred Thieler wandte sich von der gegenständlichen Malerei zur abstrakt-informellen und hat mit seinem Ouvre nicht nur großartige Raumwirkungen erzielt, sondern auch im Tafelbild selbst kosmische Weite eingefangen. Er gilt als einer der Hauptprotagonisten der deutschen Kunst nach 1945. 1951–1953 lebte er in Paris, wo er bei Stanley William Hayter arbeitete. Außerdem begegnete er dort u.a. Hans Hartung, Pierre Soulages und Serge Poliakoff. 1953 wurde er Mitglied in der Neuen Gruppe München, 1954 wurde er im Deutschen Künstlerbund aufgenommen. 1959 und 1964 nahm er an der documenta II und III in Kassel teil. 1959–1981 hatte er eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. 1978 wurde Thieler Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession und der Akademie der Künste Berlin, deren Vizepräsident er 1980–1983 war. 1979 trat er der Internationalen Gesellschaft für Bildende Künste in Paris bei und war bis 1984 deren Vizepräsident. Im Alter von 69 Jahren verlieh die Stadt Regensburg Fred Thieler den Lovis-Corinth-Preis. Im selben Jahr erhielt er das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. 1989 erschuf er ein Deckengemälde im Residenztheater in München. Der Fred-Thieler-Preis für Malerei, ein Kunstpreis für junge Künstler, wurde 1991 ins Leben gerufen.
Fred Thieler starb am 6. Juni 1999 in Berlin.
1 Kunstwerk: