
Ernst Barlach:
Der Bettler
23909 Ratzeburg
Ratzeburg wird aufgrund seiner Lage inmitten des Ratzeburger Sees auch als „Inselstadt“ bezeichnet und ist nur über drei Dämme mit dem Festland verbunden. 1949–1989 lag sie an der innerdeutschen Grenze zur DDR und liegt als Teil der Metropolregion Hamburg nahe zu den nächstgroßen Städten Lübeck und Schwerin. Urkundlich wohl im 11. Jahrhundert erstmalig erwähnt, erinnert das in der Nähe gelegene Ansveruskreuz an den in dieser Zeit gesteinigten Mönch Ansverus. Der die Stadtinsel überragende romanische Dom, gestiftet von Heinrich dem Löwen aus dem Jahre 1170, hatte in der 1066 zerstörten St. Georg Kirche seinen Ursprung. Die beiden Wassertürme auf der Hindenburghöhe (errichtet 1904) sowie der im Stadtteil St. Georgsberg bestimmen die markanten Gebäudesilhouette der Stadt. Im 13. Jahrhundert erlangte Ratzeburg Stadtrechte. Im 17. Jahrhundert wurde die Stadt fast vollständig zerstört und war im 18. und 19. Jahrhundert mit Großbritannien, Frankreich und Dänemark verbunden, bevor es 1876 zu Preußen kam. Im 2. Weltkrieg blieb die Stadt unzerstört und verdoppelte durch Flüchtlinge seine Einwohnerzahl. Die Kreisstadt des Kreises Herzogtum Lauenburg hat heute ca. 14.000 Einwohner. Aus dem 1953 von Karl Adam gegründeten Ruderclub erlangte der „Ratzeburger Achter“ durch seine Vielzahl von Olympiasiegen und Welt- sowie Europameisterschaften, einen weltweit beachteten sportlichen Ruf für die Stadt.
Kunst und Kultur: Fußläufig zum Barlachschen Vaterhaus, in dem 1956 das Ernst-Barlach-Museum gegründet wurde und welches seitdem Ausstellungen zur Kunst und Literatur der klassischen Moderne veranstaltet, befindet sich das 1766 erbaute Herrenhaus der Herzöge von Mecklenburg, in dem das 1973 gegründete Kreismuseum domiziliert. Hier werden u.a. frühgeschichtliche Funde des Herzogtums Lauenburg sowie Darstellungen zur Deutsch-deutschen Vergangenheit präsentiert. Hier finden im Rokoko-Saal u.a. auch Konzerte und andere Veranstaltungen statt. Mit dem Museum für Grafiken, Gemälden und Zeichnungen sowie einer Lithographiewerkstatt des satirischen Künstlers A. Paul Weber (1893–1980) gehören die drei Museen zu den kulturellen Attraktionen der Stadt. In einem klassizistischen Bau befinden sich das 1950 eröffnete Burgtheater (als Nachfolger der als Augustusburg bezeichneten später abgerissenen Gebäudes) in dem heute aktuelle Filme, Konzerte, Lesungen und Theaterstücke dargeboten werden. In dessen Unterbau, dem 1691 erbaute Pulverkeller, befindet sich heute ein Restaurant. Bildende KünstlerInnen wie Regine Bonke, die in der Stadt lebt und arbeitet sowie Karl Gatermann d.Ä. Maler, Zeichner und Graphiker der dort 1942-1959 lebte, gehören zu den namhaften Persönlichkeiten der Stadt.
Städtepartnerschaften:
Châtillon-sur-Seine in Burgund, Frankreich (seit 1960), Esneux und Walcourt in Wallonien, Belgien (beide seit 1969), Ribe in Jütland, Dänemark (seit 1989), Schönberg in Mecklenburg (seit 1990), Sopot in Polen (seit 1994) sowie Marciano della Chiana, Toskana, Italien, und Strängnäs, Schweden (beide seit 1996).
Weitere Informationen:
Wikipedia | Website | Kunst im öffentlichen Raum | Veranstaltungskalender
Anzeige der 13 Kunstwerke:
Alphabetisch | Datierung | Ort | Neueste | Zufall // 36 pro Seite | alle