Tom Müllers:
7 Flaggen für Nordstrand

Tom Müllers: Flaggen für Nordstrand (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2017)

Daten zum Werk

Tom Müllers: 7 Flaggen für Nordstrand
(2007, verschiedene Gesteine, Lärchenholz)
Pohnshalligkoogstraße 1, 25845 Nordstrand

Routenplaner: 54.51342, 8.94554


Beschreibung

Besucher und Einwohner, die sich der Halbinsel Nordstrand auf dem Landweg über den Damm bei Hattstedt nähern, treffen auf eine Gruppe von sieben Flaggen, die eng beisammen wie zur Begrüßung am Straßenrand stehen. Doch diese Flaggen wehen nicht im Wind, sondern sind gegen die übliche Windrichtung unterschiedlich ausgerichtet. Zudem sind sie nicht aus weichem Stoff gefertigt, sondern grob aus unterschiedlichen Gesteinen wie Granit, Gneis, Kalk und Sandstein gehauen und auf rund fünf Meter hohen Masten aus Lärchenholz befestigt.

Die Skulpturengruppe von Bildhauer Tom Müllers inszeniert die Kontraste. Das feste Material wirkt hier optisch leicht und widersteht doch den Elementen. Statt wehenden Stoffes weht hier eher der Hauch der Ewigkeit in Form der unterschiedlichen Gesteine, die seit Jahrmillionen beständig sind. Im Gegensatz dazu bestehen die Masten aus Lärchenholz, das zwar viel vergänglicher ist als der Stein, aber durch seine Elastizität auf den Wind reagiert, ohne zu brechen. Die verschiedenen Gesteine mit ihren individuellen Färbungen zeigen wie Wegweiser in unterschiedliche Richtungen und geben der statischen Gruppe damit eine spielerische Dynamik.

Die sieben Flaggen verweisen auf die sieben Köge Nordstrands. Nach schweren Sturmfluten und Landverlusten begann man ab Mitte des 17. Jahrhunderts mit dem Bau solcher eingedeichten Köge, um sich zu schützen und um Land vom Meer zurück zu gewinnen. Ähnlich wie die Bewohner den Naturgewalten trotzen, stemmen sich auch die sieben Flaggen gegen den Wind. Damit stehen sie als Symbol für das Leben mit dem Meer, das Freud und Leid gleichermaßen mit sich bringt.

Person

Tom Müllers
Tom Müllers wurde 1953 in Düsseldorf geboren. Er ist gelernter Steinbildhauer und Steinmetz. 1984 studierte er Bildhauerei an der Werkkunstschule Flensburg. 1988 war er Dozent für Steinbildhauerei an der Werkkunstschule Lübeck. Seit 1986 hat er an zahlreichen Einzel- und Gruppen-Ausstellungen, Land-Art-Projekten und Symposien in Deutschland aber auch in Estland, Norwegen, Schweden und Portugal teilgenommen. Er ist mit Arbeiten im öffentlichen Raum von Schleswig-Holstein vertreten und seit 1990 Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler BBK, Landesverband Schleswig-Holstein. Mit seiner Frau betreibt er ein Bildhaueratelier auf der Rader Insel bei Rendsburg und seit 1996 die Galerie Kunsthaus Müllers in Rendsburg.

Weitere Informationen (extern):Website

Galerie

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