Daten zum Werk
Hermann Stehr: Samenkapsel
(1982 Aluminum, 4 Meter hoch, Findling, ca. 250 Kilo)
Gemeinschaftsschule Auenland, Schäferberg 28, 24576 Bad Bramstedt
Routenplaner: 53.92506, 9.87425
Beschreibung
Ein gegensätzliches Paar markiert den Schulhof der Gemeinschaftsschule Auenland in Bad Bramstedt: Neben einem großen Findling scheint ein pflanzliches Element vier Meter hoch aus dem Boden zu wachsen. Für die Plastik aus Aluminium diente – hundertfach vergrößert – der Samenträger des Kreuzkrauts als Vorbild. Drei Monate nahm es in Anspruch, bis der Bildhauer Hermann Stehr nach diversen Abformungen diese Plastik aus rund 200 Einzelteilen zusammengeschweißt hatte.
Der Künstler stellte der unbelebten Natur in Form des Findlings mit dem Samenträger das Symbol neuen Lebens gegenüber. Die in einer gemeinsamen Arbeit vereinten Kontraste und Gegensätze zeigen sich auch in Form und Material: hier der ruhende, von den Naturgewalten geformte Stein, dort die schlank aufstrebende Form, die wächst und sich nach oben hin öffnet. Während für die Bearbeitung der Plastik viele Arbeitsschritte nötig waren, wurde der Findling in der Form belassen, die ihm die Natur gegeben hat.
Ein wichtiges Kernthema der Arbeiten von Hermann Stehr ist die Balance von Abstraktion und Abbildung. Indem er für das pflanzliche Element ein winzig kleines Vorbild stark vergrößerte und isoliert ohne die zugehörige Pflanze darstellte, löste er sich von der reinen Nachahmung der Natur und schuf ein eigenständiges Werk, das unsere Sehgewohnheiten zunächst irritiert. Unterstrichen wird diese Eigenständigkeit durch das technische Material Aluminium, das bei Kunstwerken relativ selten verwendet wird.
Person
Hermann Stehr
Hermann Stehr wurde am 20. Dezember 1937 in Uetersen geboren. Er studierte in den 1960er Jahren an der Hamburger Kunsthochschule bei Gustav Seitz und war Bildhauer und Maler. Die gegenpolige Formenwelt in der Natur markierte, neben der Darstellung des Menschen, seine künstlerische Position zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Im norddeutschen Raum und in Berlin finden sich zahlreiche Stelen, Brunnen und Reliefs. 1989 verließ Hermann Stehr Deutschland und arbeitete als Maler farbstarker Arbeiten in Mexiko. Eine Ausstellung in Mexiko wurde 1995 und 1996 auch in Elmshorn, Pinneberg und Kiel gezeigt. Am 2. August 1993 starb Hermann Stehr in Mexiko-Stadt.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia Sparkassenstiftung
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Galerie
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