Rolf Goerler:
Palmarum-Engel

Rolf Goerler: Palmarum-Engel (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2022)

Daten zum Werk

Rolf Goerler: Palmarum-Engel (1992, Eichenholz, Granit, dreiteilig, Höhe 450 cm)
Dom zu Lübeck, Mühlendamm 2-6, 23552 Lübeck (Innenstadt)

Routenplaner: 53.86101, 10.68641


Beschreibung

Während des Zweiten Weltkriegs wurde in der Nacht zum 29. März 1942 mit Lübeck die erste deutsche Großstadt flächendeckend zerstört. Als der Palmsonntag dämmerte, lag die Lübecker Altstadt in Schutt und Asche. Strategisch und kriegswirtschaftlich hatte die Hansestadt keine wesentliche Bedeutung, sodass die Zerstörung fast ausnahmslos die Zivilbevölkerung traf. Auch der Lübecker Dom wurde weitgehend zerstört und erst in den nachfolgenden Jahrzehnten wieder aufgebaut. Im Ostchor erinnert heute der Palmarum-Engel von Rolf Goerler als Mahnmal an die Geschehnisse. Die dreiteilige Installation besteht aus einer aufragenden Stele aus dunkler Mooreiche und zwei Granitplatten. Die Holzstele zeigt einen stark stilisierten schwarzen Engel, die Steinplatten reliefartige, gebückte Figuren. Alle drei Teile erinnern an verkohlte und zerborstene Trümmer und wecken Assoziationen an das Überleben und die Hoffnung nach der Katastrophe.

Person

Rolf Goerler
Rolf Goerler wurde 1927 in Hamburg geboren. 1947–1949 studierte er Bauplastik in Hamburg bei Ludwig Kunstmann, anschließend 1950–53 an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und 1953–55 an der l’Academia di Brera in Mailand. Ab 1955 war er freischaffend tätig, zunächst mit einem Atelier in Lütjensee, ab 1977 in seinem Lübecker Atelier. Zwischen 1956 und 1969 hatte er einen Lehrauftrag für plastisches Gestalten an der Volkshochschule Hamburg. Er hatte zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Deutschland und im europäischen Ausland. Sein künstlerisches Spektrum war vielfältig, ebenso die Materialien, mit denen er arbeitete. Viele seiner Arbeiten finden sich im öffentlichen Raum und in öffentlichen Gebäuden. Rolf Goerler starb 2006 in Lübeck.




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Galerie

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