Bertel Thorvaldsen:
Grabmal Müllenhoff

Bertel Thorvaldsen: Grabmal Müllenhoff (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2020)

Daten zum Werk

Grabmal Müllenhoff (1893, Granit, Relief nach Bertel Thorvaldsen von 1815)
Südfriedhof, Saarbrückenstraße 1, 24114 Kiel (Südfriedhof)

Routenplaner: 54.31166, 10.11422


Beschreibung

Das Grabmal Müllenhoff auf dem Kieler Südfriedhof hat die Form eines Obelisken aus schwarzem polierten Granit auf hellgrauem Granitsockel. Im oberen Bereich ist ein helles Reliefmedaillon angebracht, das ursprünglich aus weißem Marmor bestand. Dies wurde jedoch gestohlen. Mit Hilfe der Deutsch-Dänischen Gesellschaft und der Brunswiker Stiftung wurde aus Gips und Kunststoff ein neuer Guss erstellt. Das Relief wurde nach dem beliebten Motiv „Der Tag“ des dänischen Künstlers Bertel Thorvaldsen gestaltet und zeigt die schwebende römische Göttin der Morgenröte Aurora, die von einem kindlichen Genius begleitet wird und Rosen über die Erde streut.

Der Bildhauer Adolph Balthasar Richard Anton Müllenhoff (* 23. Oktober 1831, † 8. April 1893) studierte Bildhauerei an der Münchner Kunstakademie und arbeitete später in Kiel in einem Steinmetzbetrieb. Dort bildete er u.a. auch den bekannten Bildhauer Adolf Brütt aus.

Person

Bertel Thorvaldsen
Bertel Thorvaldsen wurde am 19. November 1770 in Kopenhagen geboren. Geprägt durch seinen Vater, den isländischen Holzschnitzer Gotsalk Thorvaldsen, bei dem er früh Unterricht nahm, startete er bereits 1787 seine Ausbildung an der Freischule der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen. Dort war er Schüler von Johannes Wiedewelt (u.a. Lehrer von Caspar David Friedrich) und Nicolai Abraham Abildgaard. Schon mit 17 Jahren (1787) wurde er mit einer kleinen Silbermedaille für eine seiner ersten Arbeiten Ruhender Armor ausgezeichnet. 1797 endlich erreichte er Rom und richtete dort sein erstes Atelier ein. Die Zeit danach war bestimmt von mehrfachen Verlängerungen seines Stipendiums, währenddessen er sowohl Bekanntschaft mit renommierten Künstlern wie z.B. Antonio Canova machte, die seine stilistische Ausrichtung bestimmten, als auch finanzkräftige Auftraggeber für seine Werke fand. Mehrfache Reisen zwischen Kopenhagen und Rom (u.a. über Deutschland, Polen und Österreich) sowie sein 40 jähriger Aufenthalt in der ewigen Stadt prägten diese Jahre. Seine Werke, wie u.a. die Reproduktionen seiner 345 cm hohe Christusfigur, finden sich in diesen und vielen anderen Städten Europas und sind Zeugnis seiner durch mythologische Bildhauerwerke geprägten Klassizismus mit Bezug auf die Kunst der Antike. Heute befinden sich seine Werke in einer großen Zahl von internationalen Museen, darunter dem Louvre in Paris, der Neue Pinakothek in München und dem New Yorker Metropolitan Museum of Art. In Deutschland, Frankreich, USA und Dänemark wurde der Bildhauer und Medailleur mit Auszeichnungen, Ehrungen und Mitgliedschaften bedacht. Ab 1820 beschäftigten seine verschiedenen Bildhauerateliers in Rom bereits eine große Zahl von Assistenten, sodass er sich auf Entwürfe für seine teils großformatigen Arbeiten konzentrieren konnte. Zusammen mit seiner während des Romaufenthaltes zusammengetragenen Gemäldesammlung vermachte er sein Erbe der Stadt Kopenhagen mit der Auflage zur Gründung eines Museums. Zu Ehren eines der größten Künstler des Klassizismus wurde 1848 posthum das Thorvaldsen Museum eröffnet. Bertel Thorvaldsen starb am 24. März 1844 in Kopenhagen.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

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