Daten zum Werk
Brigitte Denninghoff & Martin Matschinsky: Seewind
(1989, Edelstahl, Höhe ca. 7,0 m)
Neues Rathaus, Fabrikstraße / Kaistraße, 24103 Kiel (Vorstadt)
Routenplaner: 54.31939, 10.1365
Beschreibung
Als Ende der 1980er Jahre an der Kaistraße der große Neubaukomplex für die Oberpostdirektion und die Telekom entsteht, gewinnt das Berliner Bildhauer-Ehepaar Brigitte Denninghoff und Martin Matschinsky den ausgelobten Wettbewerb für die begleitende Kunst am Bau. Ihre monumentale Plastik aus Edelstahl steht seitdem zwischen zwei hohen Gebäudeteilen auf einem kleinen Platz mit Blick auf den Kieler Hafen. Aus der Entfernung sieht man zwei metallisch glänzende und kraftvoll gebogene Elemente, die an einem winzigen Berührungspunkt in Balance gehalten werden. Aus der Nähe betrachtet, zeigt sich, dass die Figur aus unzähligen kleinen Edelstahlsträngen besteht, die miteinander verschweißt sind. Das Kunstwerk mit dem Namen Seewind stellt in minimalistischer und filigraner Weise das Wirken großer Kräfte in den Mittelpunkt der Arbeit: Es wirkt so, als würde die Figur sich dem kräftigen Seewind entgegenstellen wie ein Baum an der Küste. Das Ziel der beiden Künstler ist es, eine abstrakte Idee plastisch darzustellen. Denn wie lässt sich die Kraft des Windes besser zeigen als durch die sichtbaren Spuren seines Wirkens? Mit Hilfe einfacher Linien im Raum entsteht im Kopf des Betrachters ein komplexes Bild, das einen kräftigen Sturm mit einschließt, obwohl dieser gar nicht gezeigt wird.
Person
Matschinsky-Denninghoff
Brigitte Denninghoff wurde am 2. Juni 1923 in Berlin geboren. Sie studierte 1943–1946 an den Kunsthochschulen in Berlin (bei Wilhelm Gerstel) und München und war als Assistentin des Bildhauers Henry Moore tätig. Sie nahm an der documenta II (1959) und an der documenta III (1962) sowie an der Biennale Venedig (1962) teil und war Mitglied im Deutschen Künstlerbund. Sie starb am 11. April 2011 in Berlin. Ihr Mann Martin Matschinsky wurde am 4. Juli 1921 im badischen Grötzingen geboren. Nach einer Fotografenlehre war er als Schauspieler tätig. Durch die Begegnung mit Brigitte Denninghoff 1952 wandte er sich der Bildhauerei zu. 1955 heirateten sie. Weltweit sind viele hunderte, teils monumentale und trotzdem leicht bis schwerelos wirkende gemeinsame Arbeiten, die ab 1970 mit „Matschinsky-Denninghoff“ signiert wurden, zu sehen. Bekannt wurden sie durch eine für sie typische, in den 1960er Jahren entwickelten Fertigungsart und Technik: gedrehte, geschwungene, gebündelte und zusammengeschweißte Chromnickelstahl-Röhren. Martin Matschinsky war bis ins hohe Alter in Berlin als Künstler tätig und benutzte für die Arbeiten weiterhin die gemeinsame Signatur. Er starb am 24. Januar 2020 in Berlin.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia
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Galerie
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