Curt Stoermer:
Kriegsgefangene

Curt Stoermer: Kriegsgefangene (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2019)

Daten zum Werk

Curt Stoermer: Kriegsgefangene - Mahnmal der Heimkehrer (1953/61, Metallgrafik)
Rathausarkaden, Breite Straße 64, 23552 Lübeck (Innenstadt)

Routenplaner: 53.86695, 10.68555


Beschreibung

Unter den Rathausarkaden in Lübeck ist ein Mahnmal für die Heimkehr der Kriegsgefangenen montiert. Die ursprüngliche Fassung von 1953 wird im Jahr 1961 ergänzt, als immer noch viele Personen in Gefangenschaft oder vermisst sind. Der Grafiker Curt Stoermer stellt mit wenigen Linien eine Gruppe von Personen dar, die stellvertretend für unzählige weitere Menschen stehen. Die vier Personen sind hintereinander angeordnet und wenden sich von der Frontaldarstellung des hinteren Mannes mit direktem Blick zum Betrachter hin zur seitlichen Ansicht der beiden Frauen im Vordergrund, die zur Gruppe der Jahreszahlen schaut. In goldener Farbe abgesetzt sind die Zeitleiste sowie der stilisierte Stacheldraht – als Hinweis auf die Gefangenschaft. Der Schriftzug unterhalb der Figurengruppe „Die Heimat wartet auf Euch“ wirkt durch die direkte Ansprache als moralische Unterstützung für die Personen.

Person

Curt Stoermer
Curt Stoermer (eigentlich Kurt Karl August Störmer) wurde am 26. April 1891 in Hagen geboren. Die Gründung des Folkwang-Museums in seiner Zeit als Jugendlicher, motivierte ihn zur Beschäftigung mit der Kunst. 1908 verließ er die Schule, um die Düsseldorfer Kunstakademie zu besuchen, die er jedoch enttäuscht verließ, um sein Studium ab 1909 in Paris an der Académie Colarossi und der Académie Julian fortzusetzen. 1912 ging er nach Worpswede, arbeitete am Nachlass von Paula Modersohn-Becker sowie für die Zeitschriften „Der Cicerone“ und „Der Sturm“, die 1913 erstmals einige seiner Holzschnitte und Malereien veröffentlichten, um dann im selben Jahr seine erste Einzelausstellung im Folkwang-Museum zu haben. Nach Rückkehr 1918 aus dem Krieg zog er 1919 nach Howacht (Schleswig-Holstein). Ab 1921 lebte er in Lübeck, wandte sich der Glasmalerei zu und gründete 1925 eine Werkstatt für Glasmalerei. 1931 erhielt er ein Villa-Massimo-Stipendium der Preußischen Akademie der Künste für eine Studienreise in den Mittelmeerraum und gehörte 1932 zu den Gründern der „Werkgruppe Lübeck“. Sein Atelier wurde im Krieg zerstört, woraufhin er nach Utecht am Ratzeburger See umzog. Seine Sgraffito-Darstellungen aus den 1950er Jahren gehören zu vielen Kunst-am-Bau-Arbeiten in Norddeutschland ebenso wie seine Holzschnitte und Gemälde Teil öffentlicher Sammlungen und Museen sind. Curt Stoermer starb am 29. Januar 1976 in Lübeck.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia Kirchenfenster

Galerie

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