Fritz Behn:
Martin Luther

Fritz Behn: Martin Luther (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2020)

Daten zum Werk

Fritz Behn: Martin Luther Wandplastik (1938, Muschelkalk)
Lutherkirche, Moislinger Allee 96, 23558 Lübeck (St. Lorenz Süd)

Routenplaner: 53.85421, 10.66405


Beschreibung

Links neben dem Eingang zur Lutherkirche findet sich die mächtige Wandplastik des Namensgebers Martin Luther. Der Theologe und Reformator scheint nahezu aus der Backsteinwand herauszuwachsen und wendet seinen Körper und Blick in Richtung des Eingangs der Kirche. In den Händen hält er die aufgeschlagene Bibel, sodass der Inhalt für die Betrachter sichtbar wird. Der Sockel zitiert das Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“. Die Plastik, die 1937 als das letzte Werk von Fritz Behn in Lübeck eingeweiht wurde, strahlt eine große Entschlossenheit des Reformators aus – kraftvoll, breitbeinig und mit festem Blick. Anders als frühere filigrane Arbeiten des Künstlers wirkt diese wuchtig und fast einschüchternd und entspricht damit dem politisch gewollten Erscheinungsbild der damaligen Zeit.

Weitere Informationen: Website der Gedenkstätte Lutherkirche

Person

Fritz Behn
Fritz Behn wurde am 16. Juni 1878 in Klein-Grabow bei Schwerin geboren. 1898–1900 besuchte er die Bildhauerklasse u.a. bei Wilhelm von Rümann an der Kunstakademie München und war dann später sowohl Mitglied der Münchener Secession als auch des Deutschen Künstlerbundes. 1905, 1907 und 1909 waren seine Arbeiten auf der Biennale in Venedig vertreten. In dieser Zeit entstanden auch seine ersten Arbeiten für den öffentlichen Raum in Italien, Lübeck aber vor allen Dingen in Süddeutschland. 1907–1910 erfolgten seine ersten beiden Reisen nach Deutsch Ostafrika mit Safari-Teilnahmen, was die Motive seiner bildhauerischen Arbeiten für exotische afrikanische Tiere inspirierte. Seit 1911 war er Mitglied der Deutschen Kolonialgesellschaft. Zurück in Europa, meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst. 1927 wurde er Mitarbeiter für bildende Kunst beim Völkischen Beobachter. 1939–1946 war er Professor und Leiter einer Bildhauerklasse an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. 1943 verlieh Adolf Hitler ihm die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft, und er stand auf der Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten bildenden Künstler in der Nazizeit. Ab 1951 in München lebend, konnte er wieder mit Skulpturenportraits international bekannter Persönlichkeiten aktiv und erfolgreich am Kunstgeschehen teilnehmen. Fritz Behn starb am 26. Januar 1970 in München.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia




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Galerie

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