Daten zum Werk
Fritz Klimsch: Der Kämpfer (1936/37, Bronze)
Marineschule Mürwik, Innenhof, Kelmstraße 14, 24944 Flensburg
Routenplaner: 54.81461, 9.45977
Beschreibung
Im Innenhof der Marineschule Mürwik stehen zwei männliche Aktfiguren, die in der Mitte der 1930er Jahre entstanden: Der Kämpfer von Fritz Klimsch und Georg Kolbes Junger Streiter. Beide Skulpturen zeigen einen starken Ausdruck in Körperhaltung, Gestik und Mimik. Die Skulptur von Fritz Klimsch zeigt einen schlanken jungen Mann, der in Bodenhöhe und ohne Plinthe auf einem niedrigen Steinsockel steht. Das linke Bein ist gestreckt, das rechte leicht angewinkelt und nach vorn gestellt. Die Arme sind nach oben angewinkelt, sodass die beiden Hände sich in Schulterhöhe befinden. Die Hände formen Fäuste, ohne dabei fest geschlossen zu sein. Der Blick geht nach oben.
Ähnlich wie die nebenstehende Skulptur von Georg Kolbe, entspricht auch der Kämpfer vordergründig dem Ideal der NS-Zeit: junger Mann, geballte Fäuste, naturalistische Darstellung. Doch auch hier ist fraglich, ob der junge Mann tatsächlich als Held taugt. Die Statur ist eher schlank als kräftig, die Rippen zeichnen sich deutlich ab, während ausgeprägte Muskeln kaum zu finden sind. Die Haltung ist keine Kämpfer- oder Siegerpose, und auch der Blick verrät stärker fragenden Zweifel als Zuversicht.
Das Gelände der Marineschule ist nur mit Ausnahmegenehmigung zugänglich.
Person
Fritz Klimsch
Fritz Klimsch wurde am 10. Februar 1870 in Frankfurt am Main geboren. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er an der Königlichen Akademischen Hochschule für die bildenden Künste zu Berlin in der Zeichenklasse von Ernst Hancke, der Modellierklasse von Albert Wolff und als Schüler des Bildhauers Fritz Schaper. Studienreisen nach Italien und Griechenland und Einflüsse klassischer zeitgenössischer deutscher Künstler prägten seine am klassischen griechischen Stil orientierte Formensprache bis in die 1920er Jahre. Ab 1912 war er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste und ab 1916 deren Senator. Seit 1921 wirkte er bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand 1935 als Professor an den Vereinigten Staatsschulen in Berlin. 1920 war er Mitbegründer der Freien Secession. Während des Nationalsozialismus nach 1933 war er mit Werken auf der Großen Deutschen Kunstausstellung und der Ausstellung „Deutsche Künstler und die SS“ vertreten und erhielt zahlreiche Auftragsarbeiten wie Porträtbüsten. Er wurde in die „Gottbegnadeten-Liste“ der wichtigsten bildenden Künstler in der Nazizeit aufgenommen und erhielt 1940 zu seinem 70. Geburtstag von Adolf Hitler die Goethe Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Nach dem Krieg wurde ihm 1946 die Aufnahme in die Akademie der Künste verwehrt. Zum 90. Geburtstag im Jahre 1960 verlieh ihm der damalige baden-württembergische Innenminister Filbinger das Große Verdienstkreuz. Fritz Klimsch starb am 30. März 1960 in Freiburg.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia
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Galerie
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