Daten zum Werk
Hansjörg Schneider: Konstruktive Maßnahme
(2002/2019, Folienschnitt auf Aluminiumplatten, 520 x 518 cm)
Neues Rathaus, Zufahrt Kaistraße, 24103 Kiel (Vorstadt)
Routenplaner: 54.3186, 10.13536
Beschreibung
Leuchtend gelb prangt eine nahezu quadratische Grafik an der roten Backsteinfassade des Neuen Rathauses in Kiel, montiert direkt oberhalb der wasserseitigen Zufahrt zum Innenhof. Einst nutzte die Deutsche Post den Innenhof und das umgebende Gebäude, heute beherbergt es unter anderem die Stadtgalerie, das Kulturforum und die Stadtbücherei. So verbindet die Grafik die einstige und die heutige Nutzung – das „Postgelb“ der früheren Hausherren und die konstruktivistische Grafik, welche auf die Kunst und Kultur verweist. Zugleich verbindet sie die Architektur der Kieler Nachkriegsmoderne mit einem Moment des russischen Konstruktivismus.
Die Grafik von Hansjörg Schneider nimmt Bezug auf eine Fotografie, die einen vom russischen Ingenieur Wladimir Schuchow (1853-1939) konstruierten Strommast zeigt. Sie erinnert an einen Blick von unten nach oben durch ein Geflecht von Stahlträgern. Tatsächlich besteht die Grafik aus einer strukturierten Ansammlung schwarzer Linien auf gelbem Grund, einer Mischung aus geraden und kreisförmigen Elementen. Sie erzeugen den Eindruck einer sich verjüngenden räumlichen Anordnung, welche den Blick in den gedachten Himmel lenkt.
Bereits zwischen 2003 und 2005 war die Grafik als temporäres Kunstwerk an der Fassade der Stadtgalerie zu sehen, damals allerdings an der innenstadtzugewandten Seite über dem Haupteingang. Die Aussparungen für die Fenster waren bereits teil der ursprünglichen Installation. Im November 2018 kaufte die Landeshauptstadt Kiel das Kunstwerk auf Wunsch des damaligen Kunstbeirates an, um es im Herbst 2019 neu zu installieren.
Person
Hansjörg Schneider
Hansjörg Schneider wurde am 24.A ugust 1960 in Eckernförde geboren. 1979–88 studierte er Freie Kunst an der Muthesius Kunsthochschule Kiel bei Ekkehard Thieme und Fritz Bauer sowie Englische Philologie und Philosophie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 1986/87 erhielt er ein DAAD-Jahresstipendium für die Central School of Art and Design in London. Seit 1989 lebt und arbeitet er in Berlin. Er ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund. 1995 wurde er mit dem Gottfried-Brockmann-Preis der Stadt Kiel ausgezeichnet. Seine grafisch geprägten Installationen im Innen- und Außenraum greifen häufig die Strukturen und Ordnungen der vorgefundenen Räume auf und bearbeiten sie künstlerisch.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia
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Der Eintrag wurde erstellt von Jan Petersen. Über das Kontaktformular können Sie mir bequem eine Nachricht senden, wenn Sie weitere Informationen zu diesem Kunstwerk oder zum Künstler haben.
Galerie
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