Hermann Göpfert und Johannes Peter Hölzinger:
Wind-Licht-Objekt

Hermann Göpfert und Johannes Peter Hölzinger: Licht wird Objekt, (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen)

Daten zum Werk

Hermann Göpfert und Johannes Peter Hölzinger: Wind-Licht-Objekt
(1971, Edelstahl, Höhe ca. 8,0 m)
Lorentzendamm / Bergstraße, 24103 Kiel (Damperhof)

Routenplaner: 54.32566, 10.13515


Beschreibung

Anlässlich der Olympischen Spiele 1972 in Kiel beauftragt die damalige Stadtsparkasse (heute Förde Sparkasse) die Künstler Hermann Göpfert und Johannes Peter Hölzinger mit der Erstellung einer Skulptur, die auf der kleinen Grünfläche vor der Hauptgeschäftsstelle aufgestellt wird. Das Objekt besteht aus einer Vielzahl unterschiedlich großer Elemente aus glänzendem Edelstahl, die das einfallende Licht durch die unterschiedlichen Winkel in alle Richtungen reflektieren. Damit ist auch das Licht selbst ein Teil des Kunstwerks. Der Kern der Arbeit ist die Übertragung der mathematischen Form einer Spirale in den Raum. Die einzelnen Elemente sind so angeordnet, dass sie drei spiralförmige Linien nachbilden, die zudem jeweils auch in der Höhe ansteigen. Die zentrale Spirale schraubt sich so bis auf eine Höhe von rund 8 Metern. Passanten könnten von außen nach innen gehen und erreichen vom Start aus nach zwei Umrundungen ihr Ziel im Mittelpunkt der Spirale, wo sie von hohen und glitzernden Wänden aus Edelstahl-Lamellen umgeben sind. Beim Umschreiten und erst Recht beim Betreten der Figur ändert sich beständig der räumliche Eindruck, bis sich im Mittelpunkt der Spirale ein Verlust der Außenwahrnehmung einstellt.

Person

Hermann Göpfert
Hermann Göpfert wurde am 5. November 1926 in Bad Nauheim geboren. 1947 begann er eine Ausbildung zum Künstler mit Abendkursen bei Theo Garvé an der Frankfurter Städelschule die er 1951–1958 mit einem Studium u.a. als Meisterschüler von Albert Burkart fortsetzte. 1958 war er Mitbegründer der „Frankfurter Gruppe“, hier bezog er auch sein erstes Atelier. In den 1960er und 1970er Jahren unterrichtete er als Dozent an der Kunsthochschule Kassel und an der Städelschule in Frankfurt am Main. Stilistisch spielten nach einer anfänglich figürlichen Phase, die persönlichen Kontakte zu Quadriga- und ZERO-Künstlern, so auch für seine „Rot Bilder“ und „Schwarzbilder“ eine beeinflussende Rolle für seine reflektorischen Arbeiten aus polierten Metallen. 1965 gründete Hermann Göpfert gemeinsam mit dem Architekten Johannes Peter Hölzinger die „Planungsgemeinschaft für neue Formen der Umwelt“. Er fertigte zahlreiche Objekte zu seinen Schwerpunktthemen Raum, Bewegung, Licht und Reflexionen an und zählte zu den Vertretern der Kinetik und Abstraktion der Nachkriegszeit. Seine Arbeiten sind Bestandteil vieler Sammlungen, Museen sowie als Arbeiten im öffentlichen Raum zu sehen. Hermann Göpfert starb am 4. Februar 1982 in Antwerpen.

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Johannes Peter Hölzinger
Johannes Peter Hölzinger wurde 1936 in Bad Nauheim geboren. Der Architekt, Bildhauer und Künstler absolvierte 1954–1957 ein Architekturstudium an der Städelschule in Frankfurt a.M. 1963–1964 erhielt er ein Stipendium für die Deutsche Akademie Villa Massimo in Rom. Nach dem Studium arbeitete er von 1965 bis 1982 in einer „Planungsgemeinschaft für neue Formen der Umwelt“ mit dem Zero-Künstler Hermann Goepfert. 1984 war er Gastdozent an der University of Malta sowie 1991–2002 Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg für „dreidimensionales Gestalten“ und „Kunst und öffentlicher Raum. 2011 schenkte Hölzinger dem Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main sein großes Werkarchiv. Johannes Peter Hölzinger lebt in Bad Nauheim.

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Galerie

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