Jan Koblasa:
Märtyrer

Jan Koblasa: Märtyrer (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2012)

Daten zum Werk

Jan Koblasa: Märtyrer (2005, Anröchter Stein)
Skulpturenpark der Carlshütte, Vorwerksallee, 24782 Büdelsdorf

Routenplaner: 54.31202, 9.66601


Beschreibung

Auf dem Gelände der Carlshütte stehen im nordwestlichen Bereich mehrere Skulpturen aus grau-grünlichem Anröchter Stein locker gruppiert. Die gemeinsame Aufstellung ist neben der formalen Ähnlichkeit auch inhaltlich begründet, denn die Arbeiten von Jan Koblasa und weiteren tschechischen Künstler:innen entstanden in den Jahren 2005 und 2006 während zweier Bildhauersymposien im Rahmen der NordArt.

Jan Koblasa gestaltete seinen Märtyrer als eine stark abstrahierte Figur, die in Frontalansicht die Form eines gestreckten Dreiecks hat. In der Mitte steigt eine pulsierende Linie von unten senkrecht nach oben. Im Bereich des Herzens wird die Linie von einem waagerechten Block unterbrochen. Zwei kleine Striemen an dieser Stelle verweisen dezent auf die Verletzungen, die der Märtyrer erlitten und ertragen hat. Durch die senkrechte Linie und den waagerechten Bruch entsteht eine angedeutete Kreuzform.

Die Ausstellung NordArt und der Skulpturengarten sind gegen Eintritt und nur in den Sommermonaten zugänglich.

Weitere Informationen: Website der NordArt | Skulpturen der NordArt

Person

Jan Koblasa
Jan Koblasa wurde am 5. Oktober 1932 im tschechischen Tabor geboren. Er studierte 1952–1958 an der Akademie der Bildenden Künste in Prag. Nach dem Scheitern des „Prager Frühlings“ 1968 floh er über Mailand nach Norddeutschland. An der Muthesius Kunsthochschule Kiel begründete er 1969 die Bildhauerklasse, die er bis 1998 leitete. 1995 war er Gast der Deutschen Akademie Villa Massimo, Rom. 2002–2005 war er Professor für Bildhauerei an der Prager Akademie der Bildenden Künste. In seiner Zeit als Professor war er Lehrmeister einer heute weithin bekannten Riege von überregional bekannten Bildhauern. Bekannt wurden die Arbeiten des Malers, Grafikers und vor allem Bildhauers durch seine teils monumentalen, archetypischen und auf religiöse wie politisch kritisch anspielenden Themen, insbesondere mit Holz-, Metall- und Steinskulpturen. Seit 1958 war er an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt und nahm an internationalen Symposien und Reisen teil. 1989 erhielt er den Kunstpreis der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft. Viele seiner Arbeiten befinden sich im öffentlichen Raum von Schleswig-Holstein sowie in privaten Sammlungen weltweit, darunter in mehr als 30 Museen und Sammlungen. Jan Koblasa starb am 3. Oktober 2017 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

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